23. Oktober 2007

Der totale Bankrott der Finanzpolitik

Der Versuch die Banken zu retten zeigt den totalen Bankrott der Finanzpolitik von Matthias Chang

Der Dow Jones Index verliert 366 Punkte (am letzten Freitag)

Was bisher passiert ist

Die kürzliche Markterholung des Dow und der Rekordstand letzte Woche hat viele Leute verwirrt, speziell die gierigen und die welche in einem Zustand der Leugnung sind.

Einige Leute stürzten sich in den Aktienmarkt, um die steigenden Kurse zu nutzen, verbrennten sich aber die Finger dabei. Diese Leute lernen es nie and sie verdienen die Trachtprügel und ich habe überhaupt kein Mitleid mit diesen Idioten. Es ist wie ein Pokerspiel, wo die Karten gegen den Dummkopf gemischt sind. Das Spiel in den globalen Kasinos ist von Anfang an gezinkt.

Wenn diese Leute die jetzigen Umstände genauer angeschaut hätten, nur für fünf Minuten, müsste es ihnen klar geworden sein, dass Barnekes einlenken zugunsten der Wall Street nur eine Notlösung war, um die Märkte zu beruhigen und um eine Illusion zu schaffen. Aber es hat nicht funktioniert, aus dem einfachen Grund, man kann nicht einen hoffnungslosen todkranken Patienten wieder beleben, wenn alle Organe rapide versagen und die Luftpumpe die letzten Atemzüge aufrecht erhält.

Das letzte Anzeichen, dass das kollabierende globale Bankensystem eine Einbahnstrasse runtersaust, ohne das ein Fahrer am Steuer ist, war die Ankündigung des Finanzministers Paulson und der drei Grossbanken JP Morgan Chase, CITI Group und Bank of America, sie würden einen $100 Milliarden Fond einrichten um die Wertpapiere die wertlos wie Toilettenpapier sind aufzunehmen.

Der globale Wertpapierbetrug ist nicht mehr zu retten… was das bedeutet ist, dass die „Investoren“ nicht mehr die Anlagen kaufen die durch Wertpapiere gesichert sind, da ihr Preis zweifelhaft ist. Um die öffentliche Versteigerung der Toilettenpapiere zu vermeiden und dabei festzustellen, sie sind wertlos, versuchen Paulsen und diese Grossbanken die Papiere zu kaufen, um eine öffentliche Blamage zu vermeiden, in der Hoffnung, wenn sich die Lage „beruhigt und keine Panik mehr herrscht“ sie wieder an irgendeinen Idioten loszuwerden. Schliesslich wird jeden Tag ein neuer Idiot geboren!

Aber alleine die Tatsache, dass sie gezwungen wurden so einen Rettungsfond einzurichten, zeigt, was diese Intrige ist. Die ganze Welt ruft jetzt „Der König hat keine Kleider!“ Ich habe das immer wieder gerufen. Wenige haben meine Schreie gehört und ihre Lebensersparnisse gerettet. Das ist die kritische Auswirkung, deshalb der dramatische Kollaps des Dow.

Das Ende ist nahe

Die Zinsreduktion von heftigen 50 Basispunkten am 18. September 2007 durch die Fed war ein Ablenkungsmanöver um Zeit für die Banken zu schinden, damit sie eine neue Betrugsmasche erfinden können, um die selbstbelügende Öffentlichkeit zu täuschen, alles wäre in Ordnung. Es hat nichtmal für drei Wochen funktioniert und dann war die Luft raus!

Der Dollar ist wieder abgestürzt, der Dow auch um 366 Punkte. Gold ist im Höhenflug. Öl wird bald die 100 Dollar Marke bis Ende Jahr erreichen. Die ausländischen Fonds werfen ihre Dollaranlagen über Bord.

Sprichwörtlich wird Blut in den Strassen der grössten Städte der USA und Grossbritanniens in der nahen Zukunft fliessen, wenn die volle Einschlagswirkung des Kollaps alle Aspekte der Wirtschaft trifft, und der Mann auf der Strasse realisiert, dass Bush und Cheney, die Neocons und die Bastarde welche die City von London kontrollieren sie aufs Glatteis geführt und ihre Pensionsgelder gestohlen, und damit sie um ihre Zukunft beraubt haben.

Die Politik des kontrollierten Chaos wird dann umgesetzt und wir werden Zeugen werden, wie in den wichtigsten Städten der USA, Grossbritannien und in Europa es Strassenschlachten geben wird, organisiert von den Geheimdiensten, zwischen den Weissen und den Einwanderern. In den USA wird es gegen die Latinos sein, dann den Schwarzen. (..) In Grossbritannien und in Europa wird es gegen Einwanderer aus der Türkei, nordafrikanischen Mittelmeerländer und Pakistan passieren, die hauptsächlich Muslime sind. Es wird noch der Brennstoff des radikalen Islamismus dazukommen, der sowieso von vorneherein von den westlichen Geheimdiensten geschaffen wurde.

Diese Einwanderer (Kanonenfutter für den endlosen Krieg gegen den Terror) werden für die Leiden welche die Weissen dann bedrücken als Sündenböcke ausgewählt. Die Grossbanker und die 1% Reichen werden mit ihren Mätressen auf irgendeinem Insel Resort verschwinden und Söldner wie Blackwater beauftragen ihre Besitztümer von den plündernden Massen zu beschützen. Katrina (Hurrikan in New Orleans) war der Probelauf und hat die Privatarmeen darauf vorbereitet, ihre Drecksarbeit zu machen. Sie haben ihren Auftrag. Es wird übel zugehen.

Im Nahen Osten werden die westlichen Geheimdienste dafür sorgen, dass Muslime ihre eigenen Glaubensbrüder abschlachten, da sonst nur der Westen von den Konsequenzen des finanziellen Tsunami leiden wird.

Der unvermeidliche Krieg

Die G7 Länder werden ihre Zustimmung und Unterstützung für das verrückte Abenteuer von Cheney im Nahen Osten geben (Krieg gegen den Iran), als einzige Lösung für die Schweinerei die sie angerichtet haben.

Ich habe kein anderes Szenario. Ich wünschte ich lege falsch. Aber ich fürchte nicht. Alle Ereignisse mit vorhergehender roter Flagge sind eingetreten.

Ich bin kein Wahrsager. Aber wenn man den gesunden Menschenverstand anwendet, müssen wir Realisten sein und unsere Leute und Familien auf einen bevorstehenden Krieg vorbereiten und bereit sein am globalen Widerstand teilzunehmen, mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.

Passt auf euch auf und möge Gott mit euch sein.

Matthias Chang
Kuala Lumpur
20. Oktober 2007

Matthias Chang ist Anwalt, war politischer Berater von Tun Dr. Mahathir bin Mohamad, ehemaliger Premierminister von Malaysia, der erfolgreich die malaysische Währung im Jahre 1999 gegen den Angriff der City von London kontrollierten Zentralbanken abgewehrt hat.

Quelle: Schall & Rauch

21. Oktober 2007

Die Gleichschaltung der Medien und der EU-Reformvertrag


„In einer Zeit universeller Täuschung ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt“ George Orwell


Autor: Megahoschi


Es ist mal wieder so weit. Wir werden für dumm verkauft und kaum einer bekommt es mit. Gestern ist in Lissabon der „EU Reformvertrag“ abgesegnet worden. Weißt Du was drin steht? Nein? Komisch ich auch nicht, denn dieses Dokument ist anscheinend nirgends wo zu finden und nicht mal die Politiker wissen genau was Sie da beschlossen haben. Auf www.infokrieger.blog.de findest Du eine ganze Reihe von links, über die man sich wenigstens rudimentär über die schlimmsten Ausfälle der Demokratie informieren kann. In den Konzernmedien wird allerdings weder über die Demonstration von 200 000 Leuten gegen den Vertrag, noch über die Vertragsklauseln im Einzelnen berichtet.

Was ist los mit unserem Nachrichtenwesen, egal ob es nun Fernsehen, Radio oder Zeitungen sind, jeder ergeht sich nur noch in Hofberichterstattung und lobt unsere Kanzlerin über den grünen Klee, was Sie da nicht wieder tolles vollbracht hat. Haben wir keine kritischen Journalisten mehr, die Ihren Beruf ernst nehmen, Tatsachen aufdecken und den Politikern nicht nur nach dem Munde reden?

Ja sind denn alle Wahnsinnig?? Wer will denn, das in Zukunft bei Demonstrationen scharf in die Menge geschossen werden darf, wer will denn ausländische Truppen im Land, wenn die Polizei nicht mehr alleine gegen die eigenen Leute klar kommt? Wer will denn, das sich die Bundesrepublik zur Aufrüstung verpflichtet? Diese Klauseln müssten in den Konzernmedien haarklein zerpflückt werden, es müsste Sondersendungen, Brennpunkte und was weiß ich was geben, aber was wird berichtet GARNICHTS!!

Im Rundfunkstaatsverstag steht, das die Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten einen Informationsauftrag haben. Ich muss sagen, ich fühle mich nicht nur schlecht informiert, ich fühle mich ganz offen belogen und angeschmiert und dafür muss ich auch noch Gebühren bezahlen. Bei den „Privatsendern“ wundert mich ja schon lange nichts mehr, aber die „Öffentlich Rechtlichen“ sind mittlerweile weder öffentlich noch rechtlich, also kann man Sie eigentlich auch getrost abschaffen.

Ich komme mir in Deutschland langsam vor, als wäre ich in Nordkorea, da macht ja auch der geliebte Führer die Nachrichten, bei uns ist es anscheinend die geliebte Führerin. Ich fordere einen freien Journalismus in Deutschland mir einer freien, kritischen Presse und einem Informationsangebot, das auch aus Informationen besteht und nicht nur so tut als ob.

Keiner mit auch nur einigermaßen humaner Einstellung und auch nur einem ganz kleinen bisschen gesundem Menschenverstand hätte dem Grundlagenvertrag zugestimmt, wenn Er nicht gewaltige Vorteile dadurch hätte. Anscheinend geht es wieder mal nur um Geld und Kontrolle. Als der Vertrag noch „EU-Verfassung“ hieß und darüber per Volksentscheid in einigen Ländern abgestimmt werden durfte, sind die Regierungen damit nicht durchgekommen, jetzt wird dem Kind einen neuen Namen gegeben und schon ist alles wieder schön? Das glaubt auch nur der, der sich einzig und allein aus Fernsehen und Zeitung informiert.

Es ist 5 Minuten vor 12, noch ist der Vertrag von unserer Regierung nicht durchgewunken worden. Schreibt Eure Abgeordneten an, beteiligt Euch an Aktionen gegen den Reformvertrag (ich meine Demonstrieren, nicht das mit den Pflastersteinen) Das da http://x09.eu/de/sign/ halte ich auch für eine Sinnvolle Aktion.

Nachtrag: Mit dem Euro haben mir die Politiker mein Geld weggenommen, das war nicht schön, aber damit kann ich leben, es ist ja nur Geld. Jetzt wollen Sie mir allerdings meine FREIHEIT nehmen. Da hört der Spass auf, und ich habe nicht vor das zu tolerieren, ich hoffe Ihr auch nicht.

Quelle: http://www.megahoschi.blog.de/

20. Oktober 2007

Originalton - Nur Nachts

19. Oktober 2007

Interview mit dem Hartgeldclub über das Finanzsystem


Das werden wir nicht drucken, jedenfalls nicht so! (Ich schon! =P)
von Edwin Tafelmeier, Hartgeld Club Nürnberg
Die Systempresse greift inzwischen das „Crash“-Thema verstärkt auf, aber irgendwo sind
dann doch Grenzen gesetzt. Hier der missglückte Versuch eines Interviews mit einem
Nürnberger Journalisten. (Den Namen habe ich auf Wunsch anonymisiert)
Warten wir die nächsten Monate ab…
PRESSE:
Der Hartgeldclub Nürnberg erscheint mir als ein Verein, der statt modernen Geldes zurück zu
Gold und Silber möchte. Ist das nicht ein wenig Anachronismus, fernab der Realität?
HGCN:
Zunächst sollten wir erklären, was Geld überhaupt ist. Laut Wikipedia hat Geld drei
Funktionen zu erfüllen, nämlich die eines allgemein anerkannten Tauschmittels, als
Wertmaßstab, und nicht zuletzt als Wertaufbewahrungsmittel. Unser Geld hat lediglich die
erstgenannte Funktion, und das auch nur Kraft des Gesetzes. Da unser Geld nicht definiert
ist, taugt es nur bedingt als Wertmesser, und durch die Inflation verliert es ständig an
Kaufkraft.
PRESSE:
Unser Geld funktioniert noch sehr gut als Wertmaßstab und auch als
Wertaufbewahrungsmittel, wenn Sie die Inflation durch entsprechende Verzinsung
ausgleichen. Kein vernünftiger Mensch steckt sein Geld heute noch unters Kopfkissen.
HGCN:
Was den Inflationsausgleich anbelangt, muss ich Ihnen hier widersprechen. Auf dem guten,
alten Sparbuch angelegt, bringt Ihr Guthaben real eine negative Verzinsung. Andere
Anlageformen bringen vielleicht tatsächlich eine Rendite, das jedoch nicht ohne Risiko. Nicht
zuletzt betrachtet unser Staat die Erträge des Inflationsausgleichs als vermeintlichen Gewinn
und besteuert das entsprechend. Es bleibt dabei: Entweder Ihr Erspartes verliert ständig an
Kaufkraft, oder Sie erkaufen Ihren Gewinn durch ein Risiko, das dazu nicht im Verhältnis
steht.
PRESSE:
Es ist aber nicht zu leugnen, dass viele Anleger auch exzellente Gewinne einfahren.
HGCN:
Das ist schon möglich. Es stellt sich hier jedoch die Frage, ob es sich um echtes Vermögen
oder um Scheinvermögen handelt.
PRESSE:
Was verstehen Sie unter Scheinvermögen? Können Sie das näher beschreiben?
HGCN:
Um das zu verstehen, müssen Sie sich ein wenig mit dem Wesen unseres Geldes
auseinandersetzen. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft benötigen sie ein funktionierendes
Geldwesen. Damit eine Wirtschaft funktioniert, benötigen Sie sowohl Geld als auch Kredit.
Heutzutage gibt es jedoch kein Geld mehr, sondern nur noch Kredit. Unser Geld ist bereits
Kredit, daneben gibt es dann noch „Kredit auf Kredit“, damit kann man keine stabile
Wirtschaft erreichen. Ein solches System ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
PRESSE:
Wenn dieses Wirtschaftssystem instabil sein soll, läuft es aber schon erstaunlich lange.
Können Sie Ihre Thesen auch durch Fakten belegen, oder sind das nur Phrasen?
HGCN:
Es ist überhaupt kein Geheimnis, wie Geld entsteht. Unser Geld entsteht durch Kredit der
Geschäftsbanken. Wenn Sie die Webseiten der Bundesbank besuchen, finden Sie
Informationsbroschüren für den Schulunterricht. Dort ist es relativ verständlich erklärt. Ein
Geldschein ist demzufolge, aber das wird natürlich nicht so offen beim Namen genannt,
lediglich ein Schuldschein, der umlauffähig gemacht wurde. Hinter diesem Geld stehen
Schulden, und zwar ohne Ausnahme. Fast alle Leute gehen davon aus, dass Geld durch
irgendwas von Wert gedeckt ist. Das ist es jedoch nicht, jedenfalls nicht mehr. Die Bindung
an Gold wurde abgeschafft. Unser Geld erlangt Kaufkraft aufgrund eines
Leistungsversprechens, nicht aufgrund einer bereits erbrachten Leistung. Richtiges Geld
erhält seinen Wert durch eine bereits erbrachte Leistung. Ein Leistungsversprechen hingegen
ist lediglich Kredit. Und Kredite sind nur etwas wert, solange die Leistungsversprechen nicht
nur theoretisch eingefordert, sondern auch tatsächlich geleistet werden können. Das ist in
unserem System jedoch nicht der Fall. Der Anker für eine Währung muss nicht unbedingt
Gold und Silber sein. Wir brauchen aber irgend einen Mechanismus, der die unlimitierte
Kreditausweitung verhindert. Eine Währung muss aus einem gesunden Mix zwischen
erbrachter Leistung und einer noch zu erbringenden Leistung beinhalten. Bevor neues Geld
entsteht muss dann eben erst einmal tatsächlich geleistet werden. Nur so entsteht echtes
Vermögen. Uneinlösbare Forderungen sind Scheinvermögen. Diese Scheinvermögen werden
jedoch so bilanziert, als wenn es sich um echte Werte handeln würde. Die Folgen davon
haben Sie in der Bankenkrise vom August ja miterleben können. Auslöser waren
Pseudowertpapiere, unterlegt mit faulen Hypothekenkrediten des US-Immobilienmarktes. Als
bekannt wurde, dass die europäischen, und auch fast alle deutschen Banken solche Papiere
in den Büchern führten, war das Vertrauen erst einmal ramponiert. Ohne das rasche
Eingreifen der Zentralbanken wäre das Bankensystem wahrscheinlich implodiert.
PRESSE:
Inzwischen ist die Situation ja wieder unter Kontrolle. Die Verluste konnten in den meisten
Fällen anscheinend problemlos weggesteckt werden. Rückschläge dieser Art müssen nicht
gleich das ganze Finanzsystem in Frage stellen.
HGCN:
Die Stabilisierung des Bankensystems wurde teuer erkauft. Kurzfristige Liquiditätsspritzen wie
die bereitgestellten Schnelltender der Zentralbank wären auch nicht das Problem, wenn diese
Liquidität danach dem Markt wieder entzogen worden wäre. Die Liquiditätsspritzen waren in
diesem Fall jedoch nur eine Interimslösung, solange bis andere Wege gefunden wurden, sich
zu refinanzieren. Die amerikanische FED hat die Leitzinsen gesenkt, die EZB eben nicht
erhöht. Unterm Strich haben diese Aktionen viel, viel neues Geld geschaffen, ohne dass eine
entsprechende Leistung dahinter steht. Das ist in höchstem Maße inflationär. Wir alle werden
die Auswirkungen sehr bald spüren.
PRESSE:
Was ist schlecht an einer kontrollierten Inflation? Die Politik der Zentralbanken hat in ihren
Zielen bewusst eine geringe Inflation einkalkiliert, um die Wirtschaftsdynamik
aufrechtzuerhalten.
HGCN:
Inflation hat immer zwei Seiten. In der frühen Phase mag die leistungslose Geldvermehrung,
denn alleine das ist die Ursache einer Inflation, durchwegs einen angenehmen Effekt haben.
Sie erzeugen zusätzliche Kaufkraft, weil die Preise sich der neuen Situation noch nicht
angepasst haben. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich die Preise mit einiger
Verzögerung anpassen und steigen, d.h. Sie verlieren in dieser Situation massiv an Kaufkraft.
Sie gewinnen im Prinzip nichts, die Zeche wird nur später bezahlt. Gewinner bei diesem Spiel
sind die Erstbezieher dieses neuen Geldes, denn die können noch zu den alten Preisen
einkaufen. Lohnempfänger und Transferleistungsempfänger wie Rentner sind die Verlierer,
denn deren Bezüge hinken den gestiegenen Preisen hinterher, und mittlerweile werden sie
nicht einmal mehr nachträglich kompensiert.
PRESSE:
Die Inflationsraten der letzten Jahre waren doch sehr niedrig, vielleicht einmal abgesehen von
den Energiepreisen. Hat das den Wohlsstand etwa beeinträchtigt?
HGCN:
Wenn Sie die offizielle Warenkorbstatistik meinen, halten wir das nicht für einen geeigneten
Indikator für eine Inflationsmessung. Besser wird Inflation als Ausweitung der Geldmenge
über dem der Produktivität definiert. Simplifiziert kann die Inflation als Differenz zwischen
Geldmengenwachstum und Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts verstanden werden, und da
liegen wir um einiges höher als die offiziellen Statistiken, mindestens bei 5 bis 6% in den
vergangenen Jahren, mittlerweile sogar noch weiter darüber.
PRESSE:
Die Verbraucherpreise sind in den vergangenen Jahren im Durchschnitt aber meiner Ansicht
nach nicht um 6% gestiegen, wie sie es nach Ihrer Theorie hätten müssen. Ich halte das für
überzogen.
HGCN:
Wer sagt denn, dass das sich das neue Geld auf alle Bereiche gleichmäßig verteilen muss?
Zunächst ging das Geld in die Vermögenswertanlagen, mit Ausnahme von Deutschland meist
auch in den Immobileinmarkt. Das trieb Aktienkurse und Immobilenpreise gewaltig nach
oben. Übersehen wurde bei diesem Spiel nur, dass sich die daraus resultierenden
Vermögenszuwächse, genährt durch die Spekulation, hauptsächlich durch eine Aufblähung
der Geldmenge verursacht wurden, und nicht durch ein reales Wirtschaftswachstum. Die
Verbraucherpreise sind nicht zuletzt auch deshalb kaum gestiegen, weil viele heimische
Produkte durch Billigimporte ersetzt werden konnten. Die heimische Landwirtschaft wurde
durch das Preisdiktat des Großhandels am Rande des Ruins gedrängt, viele Betriebe
mussten aufgeben. Die Produktivität wurde zudem massiv, teilweise zulasten der Qualität,
erhöht. Ohne Inflation hätten diese Produkte erheblich billiger werden müssen. All diese
Effekte laufen nun aber allmählich aus. Die Ungleichgewichte können sich nicht ewig weiter
verstärken. Das ganze Preisgefüge zwischen den verschiedenen Güterklassen ist mittlerweile
stark verzerrt.
F.
Was Sie behaupten würde bedeuten, dass der Markt nicht richtig funktioniert. Das steht im
Widerspruch zum gegenwärtigen Trend hin zu einer liberaleren Wirtschaftsordnung. Die
Beschränkungen im Welthandel wurden Schritt für Schritt abgebaut.
HGCN:
Natürlich funktionieren die Märkte nicht mehr richtig. Die Ursache hierzu ist jedoch
hauptsächlich in unserem Finanzsystem zu suchen, das Manipulation in hohem Maße
zulässt. Die Methoden sind jedoch so subtil, dass die Masse das nicht durchblickt. Die
einseitige Berichterstattung des Mainstreams lenkt von den wahren Ursachen vieler Probleme
in unserer Gesellschaft ab.
PRESSE:
Das klingt etwas nach Verschwörungstheorie. Wo liegen Ihrer Meinung nach denn die
Probleme für unsere Gesellschaft?
HGCN:
In der fast unvorstellbar hohen, globalen Überschuldung. Der Großteil aller existierenden
Forderungen müssten realistischerweise als uneinbringbar ausgebucht werden. Das will man
jedoch nicht, weil damit gleichzeitig unvorstellbare hohe Vermögenswerte vernichtet würden.
Also bewahrt man den Schein und wurstelt so weiter. Statt die bitteren Tropfen der Wahrheit
zu schlucken versucht man, die faulen Schuldtitel, die mittlerweile suspekt geworden sind,
neu zu verpacken. Die neuen, strukturierten Finanzprodukte können gar keine höheren
Sicherheiten aufweisen als die alten. Das Kind bekommt lediglich einen anderen Namen.
PRESSE:
Welche Konsequenzen hat das für die Bevölkerung? Ist der Durchschnittsbürger in
irgendeiner Weise davon betroffen, oder beschränkt sich das Risiko nur auf die
Finanzinvestoren?
HGCN.
Da will ich doch meinen, dass auch der kleine Mann davon betroffen ist. Leider verkennt
dieser die Gefahr oder realisiert sie erst, wenn es zu spät ist. Dabei muss man nur eins und
eins zusammenzählen können. Wer sind denn die Investoren? Banken, Versicherungen,
Fondverwalter! Die verwalten unser Geld. Sind Sie davon begeistert, wenn Ihre
Rentenversicherung oder Bank eines Tages bankrott ist?
Eine Finanzwelt, die auf Kredit aufbaut, verlangt ein expotentielles Wachstum. Die
Entwicklung in Realwirtschaft ist jedoch genau umgekehrt. Ab einem gewissen Zeitpunkt
findet das Wachstum nur noch auf dem Papier statt. Die Ressourcen auf unserem Planeten
sind leider begrenzt. Statt sie effektiv und verantwortungsbewusst einzusetzen, vergeuden wir
sie. Ermöglicht wurde das, weil wertvolle Rohstoffe gegen Fetzen von substanzlosem Papier
verkauft wurden. Alles auf Pump, und alles auf Nimmerwiedersehen. Sachwerte und die
verbleibenden Ressourcen werden das einzige sein, was am Ende übrig bleibt, wenn die
Kreditblase eines Tages platzen wird. Ansprüche, die keiner einlöst, können Sie dann in den
Wind schießen.
PRESSE:
Sie meinen damit Geld?
HGCN:
Geld, das kein Geld ist - ja. Ich habe bereits eingangs definiert, was echtes Geld ist.
PRESSE:
Also doch Gold und Silber?
HGCN:
Eine von mehreren Möglichkeiten. Edelmetalle haben, im Gegensatz zu unserem heutigen
Geld, keinen Schuldner. Gold kann nicht Pleite gehen!
PRESSE:
Gold arbeitet aber nicht und bringt auch keine Zinsen. Deshalb wurde es als Geld auch
abgelöst.
HGCN:
Diese Denkweise scheint ja inzwischen so verankert zu sein, dass man sich gar nichts mehr
anders vorstellen kann. Dabei haben Metalle ihre Fähigkeit als dauerhaftes Zahlungsmittel
über tausende von Jahren bewiesen. Jede ungedeckte Währung hatte bislang hingegen nur
eine bescheidene Lebensdauer. Natürlich arbeitet Gold nicht, wozu denn auch? Gold ist ja
bereits das Resultat einer erbrachten Leistung. Kredit dagegen nicht. Hier muss die Leistung
erst noch erbracht werden. Ist es denn wirklich so schwer zu begreifen, dass Wohlstand nur
und ausschließlich durch Arbeit möglich ist? Mit Krediten kann man diese Gesetzmäßigkeit
nicht austricksen. Der Tag der Abrechnung wird kommen. Nichts ist umsonst!
PRESSE:
Was wird uns Ihrer Meinung nach in Zukunft erwarten?
HGCN:
Ich bin kein Hellseher. Die Kriterien zur Refinanzierung der Banken bei den Zentralbanken
scheinen ja so langsam aufgeweicht zu werden. Am Ende landen die uneinbringlichen
Forderungen dann bei den Zentralbanken. Momentan läuft es offensichtlich auf einen
synchronisierten Untergang aller Währungen weltweit hinaus.
PRESSE:
Ist diese Prognose nicht etwas weit hergeholt?
HGCN:
Das Überschuldungsproblem haben, mehr oder minder, fast alle Staaten. Früher hat man die
Währungen von überschuldeten Staaten, wie Argentinien, einfach untergehen lassen. Der
argentinische Peso spielte jedoch, weltwirtschaftlich gesehen, keine Rolle. Wackelkandidat
diesmal ist jedoch die Leitwährung US-Dollar. Der ist einfach zu gewichtig, um ihn fallen zu
lassen. Wenn die USA den Dollar offensichtlich und im Alleingang inflationiert, würde sofort
die Flucht in den Euro stattfinden. Es bleibt daher gar nichts andres übrig, als dass alle
großen Währungen gemeinsam untergehen.
Dann gibt es auch keine Alternative, wohin das Kapital flüchten könnte, es sei denn in
Sachwerte. Nicht umsonst hat unsere Regierung Angst vor einem chinesischen Staatsfond.
Die möchten ihre de facto wertlosen Dollars am liebsten noch schnell loswerden. Ein paar
deutsche Wälder sind da sicherlich willkommen, egal zu welchem Preis. Da kommt noch
einiges auf uns zu.
PRESSE:
Auch Deutschland hat enorme Handelsbilanzüberschüsse.
HGCN:
Und damit auch ein Problem. Daran sehen Sie, dass Mechanismen für einen Ausgleich der
Handelsbilanzendifferenzen nicht greifen oder fehlen. Auch eine Folge von Krediten ohne
Limit! Zu Zeiten des Golddevisenstandards war das nicht möglich!
PRESSE:
Also doch zurück zu einer Goldwährung?
HGCN:
Diese Frage können Sie bei einer anstehenden Währungsreform aufwerfen, sofern Sie an ein
baldiges Ende unseres jetzigen Geldsystems glauben. Erwarten Sie von mir nicht eine
Lösung aller Probleme, ich habe sie auch nicht! Was man uns aber momentan zu verkaufen
versucht, funktioniert definitiv nicht. Bevor wir die Regeln eines neuen monetären Systems
festlegen müssen wir erst unsere Gesellschaftsform definieren, sonst zäumen wir das Pferd
von hinten auf.
PRESSE:
An welcher Form einer Gesellschaft denken Sie dabei?
HGCN:
Meine Wertevorstellung alleine nützt gar nichts, solange es dazu keinen allgemeinen
Konsens gibt. Darüber sollten wir erst einmal in Ruhe nachdenken.
PRESSE:
Anders formuliert: Welche Gesellschaftsformen kämen theoretisch in Frage, um darauf ein
neues und solides Finanzsystem zu bauen?
HGCN:
Wer das beantworten kann, hat wahrlich den Stein der Weisen gefunden! Die
Gesellschaftsform ist wichtig, weil damit die Basis zu Eigentumsrechten gelegt wird. Im
Feudalismus lagen alle Eigentumsrechte beim Feudalherrn, die Untertanen besaßen lediglich
Lehenrechte. Im Sozialismus ist das meiste Volkseigentum, im Kapitalismus privates
Eigentum. Eigentumsrechte sind insofern von Bedeutung, weil sich darauf ein mögliches
Kreditwesen stützt. Eigentum kann verpfändet werden. Wenn wir eine Kreditblase zukünftig
verhindern wollen, kann das auch dadurch geschehen, dass bestimmte Dinge nicht
verpfändbar sind.
Damit sind diese Dinge zur Kreditbesicherung für den Gläubiger wertlos. Die Gründungsväter
unserer Republik haben im Grundgesetz sicherlich nicht umsonst festgeschrieben, dass der
Staatshaushalt ausgeglichen sein muss und Schulden nur in Ausnahmesituationen erlaubt
sind. Sie haben jedoch vergessen festzuschreiben, dass öffentliches Eigentum sowie
zukünftige Steuereinnahmen, sprich: die Steuerzahler, nicht verpfändet werden können.
Durch diesen Umstand werden eigentlich sogar die individuellen Freiheitsrechte verletzt.
Wir können unzählige dieser Inkonsequenzen feststellen. Dieser Zustand ist erbärmlich,
reflektiert aber den allgemeinen Zustand unserer Gesellschaft. Eine Änderung unseres
Finanzwesens bedingt also auch eine Änderung unserer Gesellschaft.
Ich will das an dieser Stelle nicht mehr weiter ausdehnen, aber vielleicht können Sie nun
nachvollziehen, dass ich einen Umbruch für unvermeidlich halte.
PRESSE:
Eine letzte Frage. Was würden Sie mir raten, um mich für die Zukunft zu wappnen?
HGCN:
Für eine qualifizierte Antwort müsste ich erst einmal Ihre persönliche Zielsetzung kennen.
Rechnen Sie einfach damit, dass sich alle Ihre Ansprüche für die Zukunft, gegen wen auch
immer, in Luft auflösen oder radikal umgestellt werden können. Umgekehrt sollten so vielen
Abhängigkeiten wie möglich von Seiten eines Dritten vermeiden.
PRESSE:
Vielen Dank für das Gespräch.
© Oktober 2007, E. Tafelmeier
Der Autor ist unter info(at)hgcn.de erreichbar
Die Webseite ist www.hgcn.de
Quelle: www.hartgeld.com

13. Oktober 2007

Die große Neocon Lügenparade

Lehnen Sie sich zurück, verehrter Zuschauer und erleben Sie mit wie gebogen und gebrochen wird!

"Gedankenverbrecher" analysiert Eva Hermans Hexenverbrennung


Dienstag, der 09.10.07:
Eva Herman wurde bei Johannes B. Kerner frühzeitig aus der Show entlassen.

Den kompletten Diskussionsfaden findet man bei politblog.net
http://politblog.net/gesellschaft/nazikeule-auf-der-autobahn-10102007.htm#comment-51933

Ich führe hier nur meine persönliche Meinung an und versuche sie zu begründen:

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Also zunächst die Begrüßung:

Kerner:
Guten Abend und Ihnen allen ein recht herzliches Willkommen. Das Thema unserer heutigen Sendung ist im weitesten Sinne die Rollenverteilung von Mann und Frau.
Wir sprechen über Familie, über Emanzipation, über politische Ansätze und auch über Äußerungen in der Öffentlichkeit

Da war schon die erste Lüge in den ersten Sekunden: Das war definitiv nicht das, worum es über 50 Minuten ging, sondern Kerner hatte bereits schon zu Beginn alle Zitate in gekürzter und ungekürzter Form in Bezug auf Eva Herman "vorliegen". Auch wurden die anderen Gäste gar nicht wirklich befragt sondern es ging von Anfang bis Ende darum, ein Schuldeingeständnis zu erpressen. Doch Schuldeingeständnis wofür?

"Kerner: Und ich begrüße sehr herzlich die Moderatorin Eva Herman, die sich ein wenig verharmlosend über die Familienpolitik im Dritten Reich geäußert hat und die vor einem Monat von ihrem Arbeitgeber dem NDR entlassen wurde."

Ach so, darum ging es also wirklich. Der Euphemismus "ein wenig verharmlosend" soll wohl den Eindruck erwecken: Hey, Eva, wir sind hier alle deine Freunde und du hast jetzt die Möglichkeit Buße zu tun. Also was hat Frau Hermann denn gelernt? Die Frage nach dem gelernt haben ist die erste angebliche Brücke, die Kerner ihr bauen will, ihren Fehler einzugestehen. Was es damit auf sich hat, soll später ausführlich analysiert werden. Ich tituliere es als (Brücke1)

Eva Herman: Ich habe gerade gelernt, dass du schon wieder eine, genau wie in der letzten Zeit, falsche Äußerung getan hast. Nämlich, du hast gesagt, ich hätte mich missverständlich über die Familienpolitik des Dritten Reiches geäußert, und das habe ich definitiv nicht getan. Ihr habt auch in diesem Fall gerade wieder einen abgeschnittenen Halbsatz gezeigt, der aus dem Zusammenhang gerissen wurde.
Das heißt, ich habe gelernt, um jetzt auf die Frage zu antworten, dass das, was berichtet wird, in der Presse häufig zu überprüfen ist, weil es häufig auch nicht stimmt.

Da sagt Frau Hermann etwas, was gar nicht gerne gehört wird - wieder einmal - was aber schon sehr viele Moderatoren und Reporter angesprochen haben und woraus viele auch schon die Konsequenz daraus gezogen haben, dieses Business zu verlassen. Aber Herr Kerner geht überhaupt nicht darauf ein, sondern versucht von eigener Schuld abzuweisen, indem er den Spieß herumdreht:

Kerner: Ja, trotzdem hat man ja selbst auch eine eigene Bewertung.
Wir kriegen gleich das Originalzitat, wir kriegen jede verkürzte Darstellung. Trotzdem die Frage: Glaubst du, dass du selbst auch Fehler gemacht hast, oder ist es wirklich so, dass alle anderen die Fehler gemacht haben? (Brücke2)

Herman: Ich habe in diesem Fall keinen Fehler gemacht, und es tut mir leid für die Presse und es tut mir leid für die Menschen, die falsch informiert wurden, für mich ehrlich gesagt auch, weil es Konsequenzen hatte, die nicht sehr erfreulich sind.

Ich habe öfter jetzt den Vorwurf gehört, Eva Hermann soll das alles nur inszeniert haben, um ihr Buch besser verkaufen zu können. Wie sie aber selbst schon sagt, hat es ihr aber wesentlich mehr Nachteile verschafft als Vorteile.

Kerner : Schon klar, (zitiert) „es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat,..“ das heißt, es geht ganz klar um die Zeit, die von Adolf Hitler bestimmt war.
Und es geht weiter : „Wir wissen alle, es ist damals eben auch das was gut war, und das sind ..“ und dieses damals bezieht sich ganz klar auf diese Zeit, auch wenn du es nicht gewollt hast, „ und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft. War das wirklich gut, was damals mit Müttern, mit Kindern mit Familien?“
(Brücke3)

So jetzt sage ich es auch nochmal obwohl Eva Herman es schon oft genug gesagt hat:

1. Sie distanziert sich schon allein durch die WERTUNG "völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat.." ganz deutlich von Adolf Hitler und seiner Politik

2. Sie spricht davon dass die Werte die VOR Hitler bestand hatten, eigentlich ganz gute Werte waren. Daran ist noch nichts verwerfliches. Und dann sagt sie, dass diese Werte VOR Hitler und die auch noch WÄHREND Hitler (und DAS ist eigentlich das, worauf sich alle stürzen) Bestand hatten später verloren gingen. Damit sagt sie eigentlich nichst anderes als: Selbst durch eine dunkle Zeit wie die des Nationalsozialismus (wo dieses Frauenbild pervertiert wurde) hatten bestimmte Werte im Menschen immer noch tapfer durchgehalten, wie Zusammenhalt und Familie. Ja meine Güte ich sehe nicht was daran schlimm sein soll. Ob man den Zusammenfall dieser Werte jetzt auf die 68er Bewegung schieben soll ist ja wieder ein ganz anderes Thema wo man jetzt auch nicht drauf rum reiten muss. Es stürzt sich ja alles auf diesen NS-Vergleich.
Wenn man jetzt sagt: Die Menschen (die normalen Familien, nicht die Nazis, denn auf die Familien war ja das Zitat ausgerichtet) hatten damals ein besseres Gefühl dafür was Werte sind, dann ist das doch keine Glorifizierung des Faschismus, es ist eher eine Anklage des Kapitalismus, der heute vorherrscht und damit die Werte umkrempelt. Es ist eine Anklage an soziale Ungerechtigkeit, wenn Mütter dazu GEZWUNGEN sind arbeiten zu gehen, damit sie zusammen mit dem Gehalt des Mannes über die Runden kommen können, wenn sie als Alleinerziehende so gut wie überhaupt keine Chance haben.

Aber der Experte Professor Wippermann kommt zu Wort und das erste was er zu den Äußerungen sagt ist:

"Wippermann: Es ist falsch. Sie verwechselt Faschismus und Konservativismus. Sie möchte, das konservative Frauen- und Mütterideal verteidigen, dass ist ihr gutes Recht, heben die 3 Ks nämlich Kirche, Küche, Kinder."

Nochmal zum festhalten: Eva Herman hat weder das eine noch das andere verteidigt. Diese Worte kamen ihr überhaupt nicht über die Lippen. Da ich ein KOMPLETTES Transkript dieser Sendung im Word-Format habe, ist es immer einfach mit der such-funktion nach diesen Worten zu suchen. Das Wort "Faschismus" viel in der gesamten Sendung 1x und zwar in dem oben geführten Zitat von Herrn Wippermann. Das Wort "Konservativismus" viel genau 2x, nämlich einmal in dem oben aufgeführten Zitat von Herrn Wippermann und einmal von Kerner, der sich darauf bezog.
Also Frau Herman eine Ideologie anzukreiden, die angeblich vertritt (nicht jede Äußerung über Werteverfall hat etwas mit Konservativismus oder den drei K ztu tun, die natürlich nur ganz unterschwellig Assoziationen zum KuKluxKlan aufweisen und dementsprechend wirken.)

Aber Herr Wippermann legt nach, jetzt wo man eh schon die bösen KKK hat:

"...dieses K,K,K im Dritten Reich war etwas anderes, nämlich es war Rassenzucht, Rassenvernichtung im Rassenstaat, und diesen Unterschied, den haben Sie verwischt, und das war problematisch."...
"...und Sie sollten sich davon distanzieren (Brücke4)"

Jetzt kommen wir also schon von "Die Mutter verdient mehr Wertschätzung" zu "Rassenzucht und Rassenstaat" Als danach ein langatmiger Vortrag über die Bedeutung dieser Worte folgt und ich mir schon dachte: DAS ist Symptomatisch für Desinformation. Zudröhnen mit objektiv nutzlosen Fakten, die einfach nur ein ungutes Gefühl erzeugen sollen, Nazi-Schauergeschichten, die mit Eva assoziiert werden sollen. Als er mit dem Vortrag fertig war, war ich erleichtert als Eva Herman genau dies erkannt zu haben schien:

Herman: Also vielen Dank erst Mal für den Geschichtsunterricht, aber das sind keine Neuigkeiten, die Sie gerade von sich gegeben haben. Und wenn Sie hierher kommen und Sie mit mir darüber sprechen wollen, dann setze ich voraus, dass Sie vielleicht auch meine Bücher gelesen haben und dann wissen Sie auch, dass beispielsweise in dem Buch „Das Eva-Prinzip“ ich mich mit einem langem Unterkapitel genau um diese Zeit kümmere und damit intensiv auseinandersetze und über die verheerenden Zustände in dieser Zeit berichte und über die ausbeuterischen Zustände der Mutter und ich distanziere mich hier noch einmal sehr energisch.
Ich möchte einmal dazu sagen, abgesehen davon, dass ich das völlig an den Haaren herbeigezogen und unsachlich finde, weil mir hier wieder etwas unterstellt wird, wovon ich mich die ganze Zeit distanziert habe, möchte ich einfach mal darauf hinweisen auf dieser Pressekonferenz gab es ca. 30 Pressevertreter. Von diesen 30 Pressevertretern hat niemand eine Frage gestellt, die in diese Richtung ging und auch niemand den nächsten Tag darüber berichtet, dass ich mich missverständlich geäußert habe, denn ich habe vor diesem Zitat mich mehrfach ausdrücklich distanziert von irgendeiner Nähe zum Dritten Reich, im Gegenteil, ich habe es energisch von mir gewiesen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, mit dem Buch „Das Eva- Prinzip“, ist bereits die braune Keule über mir geschwungen worden.
Ich habe mich jahrelange gegen Rechts eingesetzt bis jetzt und werde es auch weiterhin tun. Aber was passiert ist, ist dass das Eva-Prinzip zum Eva-Braun-Prinzip in der Presse gemacht wurde. Alice Schwarzer hat direkt im ersten Interview mit dem "Spiegel" gesagt, meine Thesen seien angesiedelt zwischen Steinzeitkeule und Mutterkreuz und hat auf die Frage geantwortet, ob ihr die demokratische Krise, in der wir stecken, nicht Sorgen bereite, da hat sie geantwortet :“Wir müssen dem Führer heute kein Kind mehr schenken.“ Es ist nämlich ganz anders, die braune Keule wird von vorn herein geschwungen, wenn man sich heute für Werte einsetzt für Kinder und für Familie, und es wird einem unterstellt, aber ich warne davor, wer versucht...
(Zwischenruf): Das finde ich überhaupt nicht, sorry. Ich muss jetzt...

Ich habe das Zitat jetzt mal komplett gelassen
Dass das in der Presse wirklich einseitig dargestellt wurde habe ich ja in meinem letzten Blog schon angeschnitten, aber trotzdem noch mal die Quellen:

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/344524
http://julia-seeliger.de/eva-braun-herman-reichts-nicht-langsam/
http://vaeter-und-karriere.de/blog/index.php/2006/11/30/das-eva-braun-prinzip/
http://www.neon.de/kat/sehen/gesellschaft/165438.html
http://www.ariva.de/starke_partei_t276165?pnr=2937641
http://forum.laut.de/viewtopic.php?p=1704915&sid=1a6bfc269e35bad91be322f9bf7b6bf2
http://barbaralehner.twoday.net/stories/4247980/
http://goysworld.blogspot.com/2007/09/das-eva-braun-prinzip-geht-von-bord.html
http://cellophilia.twoday.net/stories/4258153/
http://www.judithliere.de/das_eva_braun-prinzip.php

Kerner:Würdest du wenigstens sagen, dass es problematisch war, diesen Vergleich heranzuziehen? (Brücke5)
Weiter gehts im Text, Eva versucht zu erklären, warum es problematisch ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und Kerner fällt ihr ins Wort:

Kerner: Lass uns bitte es brennt mir so unter den Nägeln. Was ist es für dich für ein Gefühl wenn du auf der Homepage der NPD abgefeiert wirst und die DVU für dich demonstrieren gehen will?

DAS hat mich mit am meisten aufgeregt. Warum? Weil die NPD ebensogut solche Zitate abfeiern würde:

"Es werden auch blonde, blauäugige Menschen Opfer von Gewalttaten, zum Teil sogar von Tätern, die möglicherweise nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Das ist auch nicht besser." - Wolfgang Schäuble zu den Reaktionen auf den Überfall auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M., Deutschlandradio Kultur, 23. April 2006,

"Man kann nicht in hundertprozentiger awareness von Bedrohungen leben, ohne dass bestimmte Deformationen die Folge wären." - Schäuble Interview mit welt.de am 4. Februar 2007,

"Man könnte zum Beispiel bestimmte Auflagen für jemand erlassen, den man nicht abschieben kann, etwa ein Kommunikationsverbot im Internet oder mit dem Handy. Die rechtlichen Probleme reichen bis hin zu Extremfällen wie dem sogenannten Targeted Killing […]" - Schäuble Interview mit dem Spiegel am 9. Juli 2007

"Und ich weigere mich zu glauben, dass es sich bei dem Voodookult um mehr als bloß eine zergeisternde Massenorgie handelt." - Schäuble im Stern, 1972

"Wir haben offene Grenzen, die Leute melden sich oft nicht an und nicht ab. Wir wissen wahrscheinlich genauer, wie viel Schweine und Rinder hier leben, weil es da auch kein Datenschutzproblem gibt." - Schäuble - Rheinische Post, 23. Dezember 2006

Wann wird denn bei Herrn Schäuble mal etwas ins "rollen" gebracht?

Naja zurück zu Eva Herman. Sie distanziert sich auch von NPD und DVU:

Herman:"Ich bin natürlich auch dagegen vorgegangen mit einem Anwalt das ist doch vollkommen klar. Also ich meine das steht doch außer Frage, dass ich das Dritte Reich ablehne ich habe wie gesagt auch Leute angezeigt, auch das stand in großen Tageszeitungen und habe darauf
gedrungen, dass Leute, die den Holocaust geleugnet haben verurteilt werde. Das ist doch klar. Ich habe mit meiner Großmutter, die sehr alt geworden ist, vor kurzer Zeit darüber diskutiert, und habe gesagt, wie konnte das passieren, warum habt ihr nichts unternommen?"

Und nicht weil ich einen Fehler gemacht habe und aus versehen wiederhole, nein, Kerner stellt wieder und wieder exakt die gleiche Frage nach diesen Ausführungen:

Kerner:"...Noch eine Frage. Würdest du nicht sagen, dass es problematisch war diesen Vergleich überhaupt zu machen?" (Brücke6)

Die Studie der Kinderfreundlichkeit lehnt Kerner ab:

Kerner: Eine hoch umstrittene Studie von einer hoch umstrittenen skandinavischen Autorin.

Irgendwann werden es hoffentlich auch die Desinformanten lernen: Eine Quelle ist nicht weniger wahr, bloss weil sie auf jemand bestimmten zurückzuführen ist. Ich kenne die skandinavische Autorin, die die Studie gemacht hat nicht, aber ich kann meine Augen aufmachen und meinen Verstand benutzen und mich umsehen, wie die Kinderakzeptanz in unseren Nachbarländern und in anderen EU-Ländern ist... und da braucht man sich nichts vormachen: Wir sind kein kinderfreundliches Land. Punkt. Da brauche ich keine Studie für, ganz egal von wem.

Jetzt gehts um die 68er und wieder wird Frau Herman etwas in den Mund gelegt, was sie nicht gesagt hat, nämlich dass die 68er Bewegung eine Emazipation der Frau gegen den Mann gewesen sein soll.

"Berger:Und ich muss sagen, dass gerade 1968 zum ersten mal ein Tor aufgestoßen worden ist in die Richtung, dass Frauen die gleichen Möglichkeiten haben sollen und ergreifen können, wie die Männer und daraus ist eigentlich ein Emanzipation des Mannes und der Frau entstanden. Also nicht eine Emanzipation der Frau gegen den Mann. Das wäre ja auch wirklich zu dumm. Sondern es ist ein ganz neues Gefühl zwischen Mann und Frau, was er (Senta Berger meint Mario Barth, Anm. der Redaktion) gleich bestreiten wird, wahrscheinlich entstanden, von dem wir alle profitieren.
Barth: Ne."

Na schau ma einer an, wer da auch den Mund aufbekommt. Aber etwas wirklich schlaues hat er bis dahin auch noch nicht gesagt. Volker Pispers hätte bestimmt eine Meinung dazu gehabt. Ich weiss zwar nicht wie die aussehen soll, aber ich glaube er wäre als der "ernste Comedian" wesentlich eher und besser zu Wort gekommen als Barth.

Herman: Aber warum kommen dann heute keine (Kinder) mehr auf die Welt, liebe Senta Berger?
Berger: Ich glaube, dass wir eine sehr schlechte Wirtschaft haben, wo natürlich immer wieder dann gerade die Frauen das ausbaden müssen. Weil wenn sie sagen, ich möchte gerne das die werte so definiert werden, dass Frauen die zu Hause sind quasi die wertvollere Arbeit leisten, dann muss ich ihnen leider sagen, dass das kaum eine Frau heute noch als freie Wahlmöglichkeit hat. Das ist das Problem.

DA gebe ich Senta Berger recht. Das ist in der Tat das Problem. Hat Eva Herman aber auch nicht unbedingt abgestritten. Wenn sie sich für diese Rolle der Mutter stark macht, dann meint sie damit ja auch dass diese Arbeit, nämlich die Familie zusammenzuhalten auch als solche honoriert werden sollte, also auch finanziell. Denn DANN hätten die Frauen nämlich die Wahl ob sie arbeiten gehen wollen oder lieber zu Hause bleiben wollen. Dabei geht es nicht darum, dass Eva Herman die Frauen zurück in die Küche bringen wollte. Hat sie auch nicht gesagt und auch aus dem Kontext gesehen so nicht gemeint, sondern diese Worte sind ihr - wie in diesem Transkript zu sehen, einfach in den Mund gelegt worden.
Und genau das versucht sie im folgenden ja auch nochmal zu verdeutlichen:

Herman: Ich möchte mich auch noch einmal verwahren, gegen den Satz dieses Historikers, der als mir die 3 K´s unterstellt und wieder einmal der Satz kommt ich würde die Frauen an den Herd fesseln wollen. Also indirekt ist das ja diese Aussage. Ich habe immer das steht in allen Büchern steht das Frauen ihren Beruf lernen sollen sie müssen, Sie müssen.

Kerner fragt, ob Eva sich rechtfertigen musste, dass sie bei ihrem Kind blieb.

Herman: Die Diskussion gibt es. Aber warum ist deine Frau zu Hause bei drei Kindern?
Kerner: Ja, das ist freie Entscheidung. Also ich zwinge sie da nicht hin und sie sich selbst auch nicht. Freie Entscheidung.
Herman: Aber es ist günstig, oder?
Kerner: Was heißt günstig?
Herman: Es ist günstig für die Kinder und für dich auch.
Kerner: Also das ist unser Weg, den wir für uns gewählt haben, aber das ist wirklich die freie Entscheidung. Jetzt sind wir aber eine andere Familie, vielleicht haben wir Möglichkeiten, uns Betreuung zu schaffen, die andere Leute nicht haben. In sofern ist es nicht ganz der perfekte Vergleich. Noch einmal zurück zu den Werten,

Genüsslich auf der Zunge zergehen lassen dieses Statement. Was sagt Kerner? Er sagt, dass ER und seine Familie nicht der perfekte Vergleich für den Durchschnitt ist, weil ER ja aufgrund seines Geldes die Möglichkeit hat, das zu wählen was seiner Meinung nach das Beste für das Kind ist. Oder gibt es da irgendeine andere Möglichkeit das zu deuten? Ich sehe keine. Das Geld macht diese Freieheit möglich. Und selbst er muss zugeben, dass es gut ist, wenn jemand sich voll und ganz auf das Kind konzentrieren kann. Dabei geht es überhaupt nicht vorwiegend darum ob jetzt der Frau zu Hause bleibt oder der Mann, es geht darum dass überhaupt jemand da ist der die Werrt- und Normvorstellungen einem Kind vermitteoln kann. Wenn man danach strebt, dann nennt man das nicht Konservativismus, man sollte es ERZIEHUNG nennen, oder wird die jetzt auch abgeschafft?
Aber geschickt, wie Kerner gar nicht weiter darauf eingeht, weil er anscheinen selbst gemerkt hat, wie er sich da gerade um Kopf und Kragen argumentiert. Schnell wieder auf die Werte zurück...

Spätestens jetzt wird klar, worauf es hinausläuft, als Kerner wieder bei der gleichen Frage ansetzt:

Kerner:...Du selbst sagst, die Nazis haben diese Werte pervertiert.
Herman: Ja.
Kerner: In jeder Form nichts anderes hat der Historiker auch gesagt. Warum sagst du nicht, dass es ein Fehler war, überhaupt diesen NS-Vergleich in einer welchen, in welcher Form auch immer, in einer solchen Pressekonferenz, in der es darum geht ein Buch vorzustellen, zu erwähnen. (Brücke7)

Er will unbedingt, dass Eva Herman zugibt einen Fehler gemacht zu haben in ihrer Wortwahl. Warum? Warum drängt er so darauf? Gegen Ende der Show wird es deutlicher. Aber hier ist schon wieder die sogenannte "Brücke", die Kerner ihr angeblich baut, dabei ist es nur eine absolut geringfügig abgeänderte Version aller sechs Brücken vorher. Er stellt keine neuen Fragen, er versucht die Diskussion aufzuweichen, weil man dadurch den Eindruck bekommt, dass Eva Herman die Argumente ausgehen, wenn man immer auf ein und dieselbe Frage antworten soll und die Antwort aufgrund der Komplexität des Themas immer wesenltich länger ausfällt als die Frage, hat man irgendwann das Gefühl als Zuschauer, die Diskussion ist abgedroschen und Eva Herman reitet immer auf dem gleichen Werte und Normen blabla rum. Aber sie antwortet einfach nur konsequent auf immer die gleiche Frage auch mit der gleichen Antwort. Wenn diese Show jetzt ein CIA-Verhör wäre (was es in gewisser Weise ja scheinbar ist) dann ist das genau die Art und Weise, wie man versucht, Geständnisse herauszupressen. Wenn jemand lügt, wird er durch dieses zirkuläre Fragen irgendwann einen Fehler machen und dann hat man ihn/sie. Irgendwann wird die Fassade bröckeln. Aber man sieht deutlich dass da bei Frau Herman einfach keine Fassade ist, sie hat eine Meinung und so sehr man jetzt auch versuchen will diese (vielleicht durchaus diskutierbare Meinung) in die rechtsextreme Ecke zu schieben, es gelingt einfach nicht, weil die Frau authentisch ist. Das scheint einigen einfach nicht zu passen.

Und wieder rechtfertigt sich Eva Herman sachlich und ruhig:

Herman: Ich habe es gerade gesagt, wir haben über die Ursachen gesprochen, die Frage ist gestellt worden, warum haben wir Probleme mit den Werten, warum zerfällt unsere Gesellschaft? Warum haben wir viele Scheidungen? Warum haben wir kaum noch Familien, die zusammen finden und bestehen bleiben können?
Kerner: Und warum muss man Vergleiche, mit den NS-Zeiten Vergleiche machen?
Herman: Gerade nochmal, wenn man die Ursachen sucht, findet man sie doch hier. Hier sind die Dinge, genau diese Dinge missbraucht worden, und danach dadurch für unbrauchbar erklärt worden.

Richtig. Und man kann die Scheidungsraten sehr wohl heranziehen und vergleichen und man kann nicht einen geschichtlichen Rückblick machen und die Jahre des NS-Regimes einfach überspringen als wären sie nicht existent, denn DAS ist genauso schlimm wie Holocaust-Verleugnung.
Dass die Scheidungsraten nicht nur mit Werteverfall zu tun haben, ist wieder eine andere Geschichte, da will ich auch gar nicht in allen Punkten mit Frau Herman übereinstimmen, ich denke dieses Problem ist noch wesentlich komplexer, aber es wird weiterhin auf dieser oberflächigen Weise weiter darauf herum geritten...

Kerner: Herr Wippermann, reicht Ihnen das als Erklärung?
Wippermann: Nein, das reicht mir gar nicht. Absolut nicht. Ich muß Sie auch mal loben. Ihr Ausspruch ist inzwischen jetzt auch Examenprüfungsfach geworden. Ich frage die Studenten, hat Eva Herman Recht. Auf den Nationalsozialismus, gerade eine Prüfung, letzte Woche gemacht. Und die Kandidatin hat eine Eins gemacht...

Also dazu sage ich: Eine bodenlose Unverschämtheit und Beleidigung. Allein schon eine solche Frage in einem Examensfach zu stellen, die eigentlich zumindest für Herrn Wippermann nur eine einzige richtige Antwort zulässt, worauf sich eine EINS begründen lässt. Diese Aussage ist absolut nichtssagend und dient nur der Provokation. Niemand weiss zu WELCHEM Statement sie recht haben soll oder nicht. Welches Statement gibt sie denn ab zu dem man zuordnen kann ob sie recht hat oder nicht? Seit wann kann man denn eine Meinung mit richtig oder falsch bewerten? Bei Herrn Wippermann scheint das zu gehen.

Und jetzt kommt der Gute richtig in Fahrt:

Wippermann: Sie haben es gesagt und auch in diesen Sachen. Sie haben die Werte gelobt. Werte wie Familie und Kinder und das Muttersein, die auch im 3. Reich gefördert wurden. Das ist ihr Zitat und das ist falsch. Das muß man einfach sagen. Das ist falsch. Ich wollte ihnen eine Brücke bauen, zu sagen: „Ich wollte ja nur das konservative Ideal verteidigen.“ Und sie wollten sich distanzieren von diesem rassistischen Frauenideal und von der Frauenpolitik. (Brücke 8)

Sie hat Werte gelobt wie Familie und Kinder und Muttersein. Soweit richtig. Ja, sowas sollte echt verboten werden. *kopfschüttel*
So und noch mal zu dem Zitat, das Herr Wippermann hier anführt. Nochmal zur Eerinnerung:
"...es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft."
Das ist der Satz den Frau Herman gesagt hat. Der gewaltige Unterschied, den Herr Wippermann hier nicht anbringt ist folgender:
Er sagt, Frau Herman habe behauptet diese Werte wären gefördert worden. Automatisch fragt man sich gefördert von wem? Von der Nazidiktatur? Das ist doch Schwachsinn oder?
Richtig.
Aber das HAT sie nicht gesagt. Sie hat gesagt, der Zusammenhalt der damals gut war und zwar - so lese ich es - aufgrund der schrecklichen Umstände - dieser Zusammenhalt wurde danach auch aufgelöst. Und das kann ich auch bestätigen. Das hat zwar nicht nur was mit der 68er Bewegung zu tun (wenn überhaupt), sondern auch mit dem Kapitalismus, mit dem Aufbau der Oligarchie, der Zersetzung des Mittelstandes, der Zersetzung aller Subgruppierungen (Teile und herrsche)und nicht auch zuletzt mit dem übersteigerten und maßlosen Individualismus (der nicht weit entfernt von der Anarchie ist). Da hat sich jede Menge entwickelt nach dem NS-Regime. Es ist daher ganz und gar nicht falsch den Vergleich zu ziehen. Diese Vergleiche zu machen ist auch nicht verwerflich, weil die Welt vor und während des NS-Regimes eine andere Welt war wie die heutige. UNd bloss weil man an bestimmten Entwicklungen bis heute etwas auszusetzen hat (nach der ganz subjektiven Meinung), heisst das nicht dass man eine Diktatur glorifiziert.

Herman: Ich muß auch ganz ehrlich sagen, es gibt viele Sachverständige, mit denen ich inzwischen gesprochen habe, schade, ich wusste nicht, dass hier einer ist, der sich in diese Richtung äußert. Es gibt durchaus andere Einschätzungen dieser Aussagen, auch juristische.

Aber es gibt hier nur EINE richtige Meinung, keine zweite, geschweigedenn eine dritte.
Und Herr Wippermann wird dann auch nach der Sendung gerne noch von "Medienwissenschaftlern" zitiert: http://www.pr-inside.com/de/amoklauf-gegen-sich-selbst-r240997.htm
Auch wenn ich kein Medienwissenschaftler bin, so glaube ich doch, hier sehr ausführlich und Punkt für Punkt zu beleuchten, was an dieser Art der Zurschaustellung eigentlich falsch ist.

Jetzt gehts wieder auf die NPD, es dreht und dreht sich weiter, dass Inquisitionskarussell:

Herman:Vielleicht sollte ich noch etwas erwähnen: Das Originalband der gesamten Pressekonferenz wird nicht herausgegeben. RTL hat es aufgezeichnet. Auf diesem Band ist zu sehen, dass ich mich mehrfach, nicht nur in diesem Zitat, vorher und nachher von allen diesen Ideologien ausdrücklich distanziere. Mit tiefster Ablehnung diese Begriffe aus dem Dritten Reich auch bewerte.

Es ist kein Geheimnis, dass Sender ihre Aufzeichnungen nicht so ohne weiteres herausgeben. Besonders dann nicht wenn ihnen vielleicht von gewissen anderen Sendern eine Summe angeboten wird, weil die Nichtherausgabe gerade für eine ganz bestimmte Sendung, in der mit der Nazikeule eingeprügelt werden soll sehr von Vorteil ist. Ich halte das ganz und gar nicht für etwas abstruses und hirnrissiges, sondern für taktisch genau berechnet und in lohnendes Kapital umgerechnete Euros von Seiten RTLs.

Frau Schreinemakers kommt zu Wort:

Schreinemakers:...Im Audio-Dokument heißt: Im Ton, ohne Eva jetzt zu sehen. Ist er durcheinander und kraus. Das ist das Problem. Er ist durcheinander, er ist kraus und man versteht es nicht. Das heißt: Der Sinnzusammenhang ist so, dass es sich mir so vermittelt, als würde sie die Werte auf die NS-Zeit beziehen.
Wenn man sich so viel auf die Schultern packt, an großer Familienpolitik, wo irre viel Themen dazugehören, dann kann natürlich mal etwas durcheinander geraten im Kopf. Das war mein Eindruck, als ich das hörte. Das könntest Du beispielsweise jetzt zugeben! Ich finde es bald sinnlos, über einen solchen Satz jetzt weiterzureden. Weil ehrlich gesagt, dieser Satz ist es nicht wert, weil wir jede Sekunde, wo wir länger darüber debatieren, wir der rechten Szene auch weiterhin einen Gefallen tun. Ich würde diesen Satz gerne versenken.
(Brücke 9)

Meiner Ansicht nach hat sie das sehr geschickt gemacht. Zuerst gibt sie zu, dass der Satz missversatnden werden KANN, wenn man ihn missverstehen WILL. Das kann man aber mit so ziemlich jedem Zitat. Man kann aus Reden unserer Politiker hunderte von Sätzen raus picken und diese zu allgemein gültigen Meinung des Einzelnen proklamieren. Die unzähligen Zitate von Herrn Schäuble zum Beispiel... also wenn zu einem Thema 10 bis 20 Zitate bestehen, die alle in die gleiche Richtung gehen, dann kann man vielleicht daraus auf eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur schliessen, aber nicht wegen eines einzelnen Zitates. Da dieses Zitat jedoch der Grund für den Rauswurf beim NDR war und diese Entlassung RECHTLICH nicht gestützt werden kann, versucht man ihr "Brücken" zu bauen (ach wie nett), die sie in die Defensive treiben und ihr ein Geständnis abpressen wollen, denn DANN wäre der NDR nämlich auf der besseren Seite, dann wäre die Entlassung auch viel eher durch zu bekommen, wenn Frau Herman selbst zugeben würde, dass sie etwas falsches gesagt hat. Und deswegen setzt Frau Schreinemaker auch so sehr darau, dass Frau Herman dies eingesteht und nimmt dafür sogar die rechte Szene zur Hilfe: Sie will der Szene keinen Gefallen tun und deshalb sollte der Satz versenkt werden.

Die darauf folgende Szene sollte man im Zusammenhang betrachten:

Herman: Ich befürchte nur eins, wenn ich das noch sagen darf: Also, es ist seit etwa einem Jahr oder dem guten Jahr, seit ich "Das Eva-Prinzip" auf den Markt gebracht habe, gibt es diese heftige Diskussion, die auch zum Teil persönliche Angriffe beinhaltet, was mich angeht. Ich erinnere auch gerne an die letzte Sendung, die ich hier bei Dir war...
Kerner: Habe ich Dich persönlich angegriffen?
Herman: Nein, aber einige andere schon. Und das wäre schlimm, wenn Du das als Moderator tätest. Das hätte ich von Dir auch nicht erwartet. Aber es ist klar geworden, durch die vielen Angriffe, auch die vielen unsachlichen, dass dieses Thema ein doch sehr emotionales ist. Was jeden Einzelnen auch zu betreffen scheint. Was völlig klar ist. Und, ich habe immer, und auch jetzt wieder den Eindruck, dass auch gar keine Freisprechung erfolgen soll. Sondern es soll weiterhin missverständlich behandelt werden. Sie hat das gesagt, wir wollen das jetzt so! Und alles andere zählt überhaupt nicht.
Schreinemakers: Aber warum fühlst Du Dich denn so als Opfer?
Herman: Ja also Moment mal, ich habe meinen Job verloren.
Schreinemakers: Ja, ok!
Herman: Lustig!
Schreinemakers: Opfer eines, einer Sache...
Herman: Das war eine sehr kluge Frage!
Schreinemakers: Kommen wir mal davon weg, dass Du Deinen Job verloren hast, was sicherlich sehr tragisch ist.
Herman: Das hast Du ja auch schon mal..
Schreinemakers: Gehen wir mal, da kann ich sehr wohl mitreden, allerdings in einem anderen Sachzusammenhang. Wenn du darauf anspielst, bin ich nach meinem Ermittlungsverfahren schuldlos freigesprochen worden. Es hat nicht mal einen Prozess gegeben.
Kerner: Ja, aber hier gibt es noch nicht mal ein Ermittlungsverfahren.

Frau Herman sagt es richtig, es geht nicht um eine Freisprechung, es geht nicht um eine Diskussion, es geht um Zuweisung. Und das wusste sie mit Sicherheit auch schon bevor sie zu Kerner in die Sendung gegangen ist. So dämlich ist die Frau bestimmt nicht. Und auf Schreinemakers kontert sie genau richtig. Natürlich ist sie ein Opfer. Sie distanziert sich von allem was an Unterdrückung damals geschehen ist, sie lehnt strikt die rechtsextreme Szene ab und hat auch sonst keineerleri rassistischen Bemerkungen gemacht und trotzdem verliert sie ihren Job. Und zu Kerners: "hier gibt es noch nicht mal ein Ermittlungsverfahren."
Ja mann, genau so ist es. Es gibt auch keinen Grund für ein Ermittlungsverfahren. Und trotzdem sitzt sie auf der Anklagebank, zwar nicht in einem Gerichtssaal, sondern in einem Fernsehstudio und der Prozess ist sogar in breiter Öffentlichkeit zu sehen. Systematischer Rufmord wird da betrieben. Das ist nicht schön anzusehen.

Für wen kämpft Eva da? Für wen sitzt sie auf dieser Anklagebank?

Schreinemakers: Jetzt geht’s um Eva, aber sie wollte es ja jetzt so haben. Ich frage deshalb „Opfer“, für welche Sache kämpfst Du da? Eine, ja was? Was bist Du und warum brauchen wir Dich?
Herman: Hast Du, ja, als sehr gute Journalistin. Hast Du denn mein Buch gelesen?
Schreinemakers: Ja, beide!
Herman: Ja, dann weißt Du es ja.
Schreinemakers: Das kann ich Dir versichern, beide. Und mir ist nicht klar geworden: warum? Außer, dass man vielleicht sagen kann, Du wolltest ein Buch schreiben. Du hast ja auch schon ein Buch des Stillens geschrieben. Über das man auch reden könnte. Da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Die Bücher, die da folgten, verfolgen sicher auch einen kommerziellen Zweck. Dass es eine emotionale Diskussion ist, liegt in der Natur der Sache. Familie ist etwas zutiefst Emotionales. Aber ich sehe Dich nicht irgendwie als Vorkämpferin für irgendeinen Einzigen hier im Raum.

Die Frage muss umgekehrt sein. Wer kämpft für Eva? Nur die NPD? Die DVU? Rechtsextreme Gruppen? Ich gehöre weder der einen noch der anderen Partei an, symphatisiere weder mit Rechtsextremismus noch mit kirchlichen Wert- und Normvorstellungen. Ich kenne weder Eva Herman, noch habe ich eines ihrer Bücher gelesen. Ich habe auch nichts gegen Feminismus oder bin der Ansicht, Frauen gehören an den Herd. Ich bewerte lediglich die Machart der Sendung aus meiner Sicht. Und wenn ich mir darüber Gedanken mache, dann glaube ich auch zu wissen, für wen Eva Herman da sitzt und für wen sie kämpft. Schade dass Frau Schreinemakers nicht sieht für wen sie Vorkämpferin ist. Sie ist Vorkämpferin gegen Desinformationen der Medien, sie ist Vorkämpferin für freie Meinungsäußerung und für eine pluralistische Gesellschaft, für Demokratie.

Frau Herman zum Thema arbeitende Frau:

Herman: Und diesen Frauen wird zum Beispiel auch von unseren Familienministerium suggeriert, dass dieses Wahlfreiheit ist, wenn sie einen Kitaplatz bekommen. Wahlfreiheit ist es aber nicht. Wahlfreiheit wäre, wenn diese Frau den Betrag, den ein Kitaplatz kostet, etwas über 1000 Euro im Monat, zur Verfügung gestellt bekommen würde, um frei zu entscheiden, ob sie bei ihrem Kind bleiben könne.

Das ist es. Und auch wenn Frau Schreinemakers dieses unterstützt und auch schon in ihrer Sendung angebracht hat, wirft Frau Herman nach, dass ihre Bücher aber momentan aktueller sind als die Sendung die Frau Schreinemakers 1994 gemacht hat.

Herman: Ja, aber über Deine (Schreinemakers) Sendung redet heute niemand mehr, aber über diese Bücher redet man. Und genau deswegen diese Themen auch wichtig sind. Wenn Du mir einen kommerziellen damit in Verbindung bringen willst, dann kann ich dazu nur sagen: wenn jemand – und diese Entscheidung habe ich frei getroffen – sagt, ich veröffentliche lieber ein Buch, spreche darüber, führe öffentlich die Diskussionen und hänge dafür einen sehr lukrativen Tagesjob an den Nagel, der nicht nur A gut bezahlt wird, sondern B auch mit sehr viel anderen Annehmlichkeiten in Zusammenhang gebracht werden kann.

Dann kann man diesen kommerziellen Zweck nicht mehr unbedingt unterstellen. Und noch etwas, es gibt schon, also nicht nur in der Medienebene, in diesen Medienkreisen oder medienpolitischem Establishment gibt es viele, die so denken und viele die so diskutieren wie Du. Das weiß ich, ich war da lange genug. Bei den Menschen da draußen wird anders diskutiert.

Ok, da brauch ich nits mehr dazu zu sagen. Das klingt vollkommen logisch. Außer vielleicht noch hinzuzufügen, dass es wahrscheinlich aus dem Lager der Extremisten mit Sicherhei einige Leute geben könnte, die mehr als nur Rufmord bereit wären zu begehen und dieser Gefahr setzt sich Frau Herman auch noch zusätzlich aus. Das alles wiegt auf keinen Fall den Verkauf von 100.000 Büchern auf, von denen sie nur ein paar cent pro buch bekommt. (normal zwischen 5% und 10%, soweit meine Quellen reichen).

Berger:...Ich erlebe keine Diskriminierung von Frauen,die sich für Kinder entscheiden.
Herman: Nein! Nein, Frau Berger, Sie doch nicht. Sie erleben die nicht. Aber es gibt doch zahlreiche Mütter, durchaus Akademikerinnen, die ihren Beruf an den Nagel hängen, zu Hause bleiben und diskriminiert werden.
Berger: Von wem?
Herman: Von der Gesellschaft.
Berger: Ach Quatsch.
Herman: Natürlich.
Berger: Ach.
Herman: Du arbeitest nicht, dann bist Du also nur ein Muttchen.
Berger: Ach Eva.

Diese Stammtischparolen weredn durchaus geäußert. Frau Herman sagt ja nicht, dass sie diese Meinung vertritt, sondern spricht sich ja gerade immer dafür aus, dass deswegen diese Mutterrolle wieder aufgewertet werden muss.

Schreinemakers: Der deutsche Hausfrauenbund hat schon, ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, als junge Reporterin habe ich den ersten Bericht gemacht, 1978 ein Gehalt für Hausfrauen gefordert. Also diese Tätigkeit, die du da machst, die anspruchsvoll ist, die aufreibend ist, die dich den ganzen Tag irgendwie in Beschlag nimmt und die kaum einer so richtig wertschätzt.
Kerner: Du willst Rentenansprüche erwerben.
Schreinemakers: Ja.
Herman: Aber es ist nichts passiert.
Schreinemakers: Alles ist nicht passiert. Aber wie gesagt, da musste ja nicht erst Eva kommen. Das hat der deutsche Hausfrauenbund schon ´78 gesagt.
Herman: Ja, aber sie haben ja nichts erreicht ,Margarethe.
Schreinemakers: Ja, in Ordnung.
Herman: Es ist doch heute noch genauso.

Ich weiß nicht ob das die Leute nicht bemerken, oder ob sie es einfach ignorieren wollen oder unbedingt verzerren wollen: Genau DAS was Frau Schreinemakers aufführt, zeigt doch
dass Frau Herman genau DAS was bereits 1978 gefordert wurde, auch wieder ins Gedächtnis rufen will und eigentlich das Gleiche fordert.

Aber jetzt kommt ein weiteres umstrittenes Zitat:

Herman: Wir sterben aus. Wir kriegen doch die demokratische Kurve gar nicht mehr.
Kerner: Naja – dann gibt es ein paar mehr Chinesen – also insgesamt, was die Weltbevölkerung angeht, mache ich mir um das Aussterben nicht allzu viele Gedanken

Kerners lapidare Antwort auf eine (vielleicht etwas überzogene) ersnt gemeinte Prognose.
Ich gebe in diesem Punkt Frau Herman bedingt recht, nicht gänzlich. Ich gebe ihr in sofern recht, dass es im Zuge des Kapitalismus, der steigenden Inflation und dem unausweichlichen Wirtschaftscrash in KOMBINATION mit dem Individualismus und dem Wertverlust des Lebens durchaus düster aussehen wird... eine logische Entwicklung meiner Ansicht nach:

Stufe 1:
- 1 Partner arbeitet: Geld reicht aus für Frau und Kinder zu ernähren

Stufe 2:
- 1 Partner arbeitet: Geld reicht aus für Frau, Kinder kann man sich nicht leisten

Stufe 3:
- 2 Partner arbeiten: Geld reicht aus für komplette Familie

Stufe 4:
- 2 Partner arbeiten: Geld reicht aus für den eigenen Haushalt aber keine Familie, keine Kinder

Stufe 5:
- Geld reicht für gar nichts mehr aus.

So lange sich an dem system nichts ändert, sieht es auch für die Zukunft düster aus. Aussterben werden wir gewiss nicht, da ja irgendwann auch wieder der Populationsstand an einem Punkt ist, wo es genug Arbeit und somit genug Lohn für die entsprechenden Arbeiter geben muss. Aber das funktioniert nur wenn dem momentanen System, das auf ständigem und unendlichem Wachstum basiert, endlich Einhalt geboten wird. Und das macht noch niemand. Also geht der Verfall weiter. Dieses Wachstum wäre nur mit entsprechendem Bevölkerungswachstum verbunden, aber das Gegenteil ist der Fall, deswegen wird ja die Inflation meines Erachtens von Generation zu Generation schneller voranschreiten, da das Wirtschaftswachstum anhalten soll, die Population dahingehend jedoch sinkt.

Und die Aussagen die bestimmte Dinge eigentlich genau auf den Punkt bringen, weren wieder ignoriert:

Herman:...Wir reden von der Selbstverwirklichung und nicht mehr von den Kindern. Wir reden auch nicht von den Frauen, die Angst haben, wenn sie zu Hause bleiben, daß sie nicht mehr in den Job reinkommen. Weil politisch und auch in der Industrie die Weichen ganz anders gestellt werden.

Wie da die Weichen gestellt sind ist - denke ich - offensichtlich: Kapital, möglichst viel, das System und den Wachstum aufrecht erhalten. Und das funktioniert nur, wenn die Frauen auch alle arbeiten gehen. Wir haben weniger Arbeitslose und mehr Kapital. Alle sind glücklich. Die Arbeit die ansonsten ohne wirtschaftlichen Nutzen von der Mutter übernommen wurde, wird dann von der KiTa-Mitarbeiterin erledigt... von der der Staat auch wieder knapp 50 Prozent des Gehaltes einbehält. Ist das wirklich so verdammt schwer zu verstehen, welche Agenda dahintersteckt?

Nach einem inhaltlich absolut irrelevanten Small talk mit Mario Barth, hat Kerner rein zufällig wieder was aus der Mottenkiste der Zitate gegriffen:

Kerner:„Die Forderung der heutigen Frauenemanzipation wurde im Namen eines schrankenlosen Individualismus erhoben“. Das ist das eine Zitat! Das zweite heißt: „Das Hohelied des Individualismus hat längst seinen verführerischen Klang verloren, doch mittlerweile haben sich reichlich Gründe erschlossen, warum man sich von dieser gefährlichen Vorstellung befreien sollte“! Das klingt vergleichsweise ähnlich. Das eine ist aus deinem ersten Buch und das andere ist von Alfred Rosenberg aus dem Buch „Mythos des 20 Jahrhunderts“ von 1930, das war der Chefideologe der deutschen Nationalsozialisten.

Dazu fällt mir ein Wort ein, das "Aschermittwoch" sehr nahe kommt. Ich kann jedes x-beliebige Zitat nehmen und in meinen Kontext rein pressen. Nicht? Ok, schauen wir mal:

“Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.”
Das war von Herrmann Göring. Interessant oder?

Aber ich hab ja auch noch ein vergleichendes:
Zuerst Frau Merkel:
"Ich weiß aber auch: Das Empfinden der Bürgerinnen und Bürger, wie sicher es in unserem Lande wirklich ist, das hängt nicht von nüchternen Zahlen ab, sondern das hängt von dem persönlichen Empfinden ab. […] Deshalb können wir nicht einfach immer nur neue Gesetze machen, sondern wir müssen mit den entsprechenden Mitteln eingreifen."

Und jetzt Hitler:
"Und weil darum nicht mit dem Einzelnen diskutiert wird. Es ist ganz zwecklos, jedem Einzelnen dann zu sagen: ‘Ja, wenn er natürlich nicht will, dann braucht er natürlich nicht nachfolgen.’ Nein, so geht das nun einfach nicht! Die Vernunft hat auch ein Recht und damit eine Pflicht, sie hat das Recht, sich zur diktatorischen Gewalt zu erheben, und die Pflicht, die anderen zu zwingen, dem zu gehorchen.”

hätte ich jetzt den Halbsatz mit dem diktatorischen Gedöns abgeschnitten, wären die Parallelen auch erkennbar. Wann werden unsere Politiker denn so an den Pranger gestellt?
Hitler hat bestimmt auch irgendwann mal gesagt: "Ich muss mal kacken." Hoffentlich wird das niemals aus den Geschichtsbüchern herauskommen, sonst muss man sich dafür auch eine neue Redewendung überlegen.

Kerner: Das ist übrigens, ich bin da nicht draufgekommen. Da ist die Schriftstellerin Thea Dorn draufgekommen, die hat das in der taz geschrieben 2006.
Herman: Ja, Thea Dorn hat auch mein Eva-Prinzip zum Eva-Braun-Prinzip gemacht in der taz. Ich möchte nochmal an dieser Stelle darauf hinweisen, es ist anscheinend tatsächlich so, das wirklich wir über solche Dinge gar nicht mehr reden können, wir können nicht mehr einfordern, uns für Werte stark zu machen, es birgt nur eine große Gefahr, wenn es in unserer Demokratie nicht mehr möglich ist, über solche Sachen zu reden,...Moment...
Kerner: So ausführlich durftest Du noch nirgendwo reden, in den letzten zwei Monaten. Aber es ist ja nun mal so...
Herman: ...dann spielen wir wirklich der rechten Szene in die Hände...
Kerner: Aber Eva, jetzt...
Herman: Nein, weil sich dann keiner mehr um die, das ist dann wirklich ihr Gebiet, sie machen es zu ihrem Gebiet, wenn sich niemand anderer mehr dafür einsetzt. (Beifall) Das ist ja wirklich gefährlich, was ihr hier macht.
Kerner: Eva, ich verstehe Deinen Ansatz. Ich weiß auch um Deinen Kampf gegen Rechts in Organisationen, wo Du Dich wirklich einsetzt, nur, ich muss eben auch sagen, wenn Du schreibst in Deinem Buch „es ist Zeit, die wahre Bestimmung der Weiblichkeit zu erkennen und in unserer Gesellschaft zu installieren, um uns zu retten“...

Jetzt gehts rund, wahre Bestimmung der Weiblichkeit.... natürlich kann man das so oder so sehen. Bestimmung der Weiblichkeit von der Natur aus ist beim Menschen nunmal tatsächlich das "Kinder bekommen", das ist nun mal nicht beim Mann gegeben. Wie schon gesagt, mir liegt es fern, das in eine bestimmte Richtung zu drängen, das soll jede Frau für sich selbst entscheiden wie sie es will, aber ich finde schon, dass man das nicht vergessen darf, dass es nicht zu sehr in den Hintergrund gerät zugunsten von Job und Karriere. Natürlich kann der Mann sich dann auch um das Kind kümmern und die Frau dann der Karriere weiter nach gehen, das würde ich niemals unterdrücken wollen, aber dass das Kinder in die Welt setzen nun mal in der Biologie so vorgegeben ist, da kann jetzt wirklich niemand was dafür.

Aber Kerner definiert diese Bestimmung gänzlich anders und zwar genau so einseitig:

Kerner: Was ist denn die wahre Bestimmung der Weiblichkeit – ist doch nicht, zu Hause zu sitzen und die Kinder groß zu ziehen. Sondern die wahre Bestimmung der Weiblichkeit ist doch ein voll anerkanntes Mitglied einer Gesellschaft zu sein...

Damit impliziert er aber, dass eine Frau nur als arbeitendes Mitglied ein voll anerkanntes Mitglied in der Gesellschaft ist und nicht als Mutter. Und genau DAS ist es, was Eva doch kritisiert und womit sie doch recht hat.

Ich überspringe jetzt ein wenig, da Eva im Folgenden nicht zu Wort kommt und somit ja auch nicht "richtig gestellt" werden muss und komme zu der Diskussion mit der Autobahn.

Kerner: Du hast Dich darüber beschwert und die Formulierung war über die „gleichgeschaltete Presse“ in dieser Angelegenheit.
Herman: Ja.
Kerner: Das ist keine glückliche Wortwahl. Weil auch dieses Wort kommt aus dem Dritten Reich wie uns der Historiker sagen kann.
Herman: Ja, aber das hatte ja der Spiegel dann auch gleich in seiner Online-Ausgabe aufgegriffen und daraufhin musste man nur mal googeln in welchem Zusammenhang alleine der Spiegel diesen Begriff benutzt hat und man wird fündig in mehreren Zusammenhängen.
Kerner: Das mag ja stimmen, es ist ja nicht wenn das eine falsch ist, ist das andere...

Aber ist es richtig, dass SIE dafür verurteilt werden soll und nicht der Spiegel? Der Begriff Gleichschaltung kommt im übrigen tatsächlich aus der NS-Zeit und trotzdem ist er in diesem Zusammenhang gerechtfertigt, weil die Form wie agiert wird, genau der faschistischen Form der Gleichschaltung entspricht.
Klar will es keiner hören, aber wenn der Pluralismus abgeschafft wird, haben wir Totalitarismus und der ist nunmal Hauptmerkmal des Faschismus. Und dass der Pluralismus in der Presse nicht gegeben ist, zeigen allein die Marktanteile der verschiedenen Fernsehsender und welche Gelder immer und immer wieder rein fliessen. Wie ich schon öfter erwähnte: Unabhängigkeit besteht dann nicht mehr, sobald Gelder fliessen. Unabhängige Schreiber sind z.B. die Blogschreiber, solche wie ich im Moment - auch wenn ich nicht die wissenschaftliche Qualifikation dafür habe - so bin ich wenigstens nicht abhängig in meiner Meinung. Ich weiss auch nicht warum man unbedingt lieber Wert auf den Wahrheitsgehalt dieser "abhängigen" Medien zu legen, als mehr tatsächlich unabhängige zu Rate zu ziehen. Ich erkläre meine Sicht nicht zur alleinigen Wahrheit. Aber sie ist unabhängig. Und es gibt noch viele andere, die unabhängig sind nicht dem mainstream einfach nachplappern.

Wippermann: Nein also, das stimmt nun nicht, das „Gleichschaltung“ kein nationalsozialistischer Begriff ist. Natürlich war „Gleichschaltung“ ein nationalsozialistischer Begriff. Gleichschaltung der Parteien, der Verbände und der Länder. Und Sie haben hier einen nationalsozialistischen Begriff gebraucht. Und ich finde es irgendwie sehr problematisch, dass sie Zitate, dieses Zitat, dem haben sie ja auch ihre Entlassung zu verdanken, das ist in allen Zeitungen. Jetzt sagen Sie, das hat es nicht gegeben. So kann man da nicht mit umgehen als Historiker. Das ist doch sozusagen da.
Herman: Also wie sie damit umgehen, kann ich auch nicht damit umgehen, da tut mir leid.
Wippermann: Und deswegen machen sie jetzt Verschwörungselogien und sprechen von verlorenen Bändern, an die man nicht mehr rankommt.
Herman: Ja.
Wippermann: Das ist eine Verschwörungspathologie, die sie dort haben. Also, das ist doch sehr problematisch.

Spätestens DA wäre ich an Eva Hermans Stelle wohl wirklich nicht mehr so ruhig geblieben. Wieder einmal bekommt man hochoffiziell bescheinigt (vom Experten Wippermann) dass man einen an der Klatsche hat, wenn sagt, dass die Bänder von RTL nicht freigegeben werden. Zurecht kommt die Reaktion von Herman:

"Herman: Seien Sie doch ein bisschen vorsichtig mit dem was Sie hier äußern mir gegenüber. Und ich möchte jetzt auch ehrlich gesagt zu Ihnen gar nicht mehr Stellung nehmen. Und ich möchte auch nicht mehr Stellung nehmen zu weiteren Vorwürfen in diesem Zusammenhang, denn nochmal: Sie müssen nur Google eingeben. Und da können sie jede Zeitung durchgehen, welche Zeitung diesen Begriff bereits benutzt hat.
Kerner: Aber auch falsch, auch falsch.
Herman: Natürlich ist er da benutzt worden. Aber es sind auch Autobahnen damals gebaut worden und wir fahren heute drauf. Moment."

So jetzt haben wirs! Juchuuuh die Hexe brennt! Endlich aber auch endlich hat sie das mit den Autobahnen erwähnt... die Stammtischparolen schlechthin. Sehr schön aus einem bestimmten Zusammenhang gerissen. Es ging um die Begrifflichkeit Gleichschaltung der damals geprägt wurde und heute noch verwendet wird. Und es ging somit auch um die Autobahn die damals gebaut wurde und heute noch verwendet wird. Es ging nicht darum, zu sagen: "Es war nicht alles schlecht, schließlich hat Adolf die Autobahnen gebaut." In dem Kontext war es ja auch gar nicht gefallen. Aber jetzt hatte man sie und man konnte endlich die Katze aus dem Sack lassen. Eine Tüte Empörung bitte für die Kamera:

Wippermann (ruft): Ja, das ist ja das Schöne. Adolf hat die Autobahnen gebaut – ja, das war es (ironisch) Das Autobahn-Argument ist das Beste (ironisch).
Berger: Das ist der nächste Satz, der zitiert wird.
Schreinemakers: Das kann nicht sein, was Du hier sagst. Tut mir leid. Egal wer hier auch immer applaudiert, es tut mir leid. Das kannst Du so nicht sagen.
Herman: Nein, Moment. Wir sitzen jetzt hier in einer Sendung und mir wird pausenlos unterstellt ich sei im Kopf rechts und ich bin es einfach nicht. Ich lehne es...
Schreinemakers: Oder nicht überlegt, entschuldige Mal, dann überlegst Du nicht.
Barth: Es sagt ja keiner, dass Du das bist, es sagt, dass diese Äußerung diesen Eindruck erweckt. Die Äußerung ist wirklich Kacke gewesen. Ich war ja jetzt auch auf einer Schule, aber vieles, man redet von Familien, so studiert haben, dass sie das alles verstehen. Ich persönlich, ich sage so etwas nicht, ich persönlich bin sehr glücklich mit meiner Situation, meine Freundin auch, die darf machen was sie will. Der Grund ist ja letztendlich, Ich verstehe das auf der einen Seite, dass Frauen, die Kinder zu Hause haben, ich finde dieses pauschalieren immer so doof, dass alle Frauen darunter leiden müssen. (Applaus) Ich persönlich...
Kerner: Es gibt so ein paar Sachen, die sind einfach problematisch... ich persönlich... was heisst problematisch: die gehen nicht. Und „Autobahn“ geht eben auch nicht. Ich versuchs noch mal anders. Autobahn geht halt nicht, finde ich.

Also ich finde nach wie vor: DAS geht so nicht. Was Barth da von sich gibt, habe ich gar nicht verstanden, er findet pauschalieren immer so doof... juhuuuuu er hat den Knopf gefunden den man drücken muss für Applaus. Das ist so lächerlich. Es ist das gleiche Prinzip wie wenn in einer talkshow zum hunderttausendsten Mal von der hässlichen oder übergwichtigen Frau das Statement kommt: "Aber es zählen doch auch die inneren Werte." klatschklatschklatschklatsch.
Wie beim Pallowschen Hund scheinen bestimmte Schlüsselreize eine bestimmte Reaktion im Menschen hervorzurufen, gegen die man sich anscheinend nicht wehren kann. Natürlich STIMMT das. Natürlich zählen innere Werte mehr als das Aussehen, natürlich ist pauschalieren doof, aber es kann doch nicht sein, dass man sich sowas von billig übern Tisch ziehen lässt und ihm die Bestätigung gibt. Er hatte eigentlich nichts zu sagen, seine Aussagen ergeben nicht wirklich sinn, und sobald das pauschaliern-wort kommt, heimst er den Applaus ein und jeder denkt, jawoll recht hatter.

Danach wir düber den Leistungsabfall bei Jungs diskutiert, der zweifelsohne nachgewiesen ist, jedoch auch nicht unbedingt damit verbessert werden würde, wenn die Mütter zuhause bleiben würden. Dann kommt es zur Frage nach der Klage gegen den NDR:

Kerner: Du hast Klage gegen den NDR eingereicht. Was willst du erreichen?
Herman: Das kann ich nicht sagen, weil es ein schwebendes Verfahren ist.
Kerner: Worauf klagst du?
Herman: Das sag ich nicht.
Kerner: Möchtest du wieder eingestellt werden oder dass die etwas zurücknehmen?
Herman: Ich möchte, dass der Fall untersucht wird. Die Kündigung ist unzulässig gewesen.

Und da ist meiner Ansicht nach der Punkt auf den das Ganze hinsteuern sollte. Deswegen kam es auch erst so gegen Schluss zur Sprache. Die Kündigung war in Evas Augen unzulässig und wenn sie jetzt gesagt hätte, dass sie etwas Falsches gesagt hat oder es nicht mehr tun würde, nur um ihr Gesicht zu bewahren, dann würde sie

1. Widersprüchlich in ihren Aussagen aussehen
2. wesentlich schwieriger ihre Klage gegen den NDR durch bekommen, wenn sie sich eingestehen müsste etwas falsches gesagt zu haben.

Und genau um diese beiden Umstände wussten alle Bescheid, die an dem Abend da gesessen haben. Das machte es so leicht, Eva unter Druck zu setzen und immer und immer wieder diese Fragen zu stellen.

Da sich in dieser Hinsicht jedoch noch kein Erfolg abgezeichnet hat, holt Kerner zum finalen Schlag aus:

Kerner: Glaubst du, dass nur die andere Fehler gemacht haben?
Herman: Nein, natürlich, jeder macht Fehler. Mein Fehler ist es vielleicht gewesen, von Anfang auf das Material zu drängen, auch wenn es nicht leicht gewesen wäre, weil es nicht erschienen ist.
Kerner: Deine Formulierung war nicht fehlerhaft? Würdest du das heute noch mal so machen? Deine Formulierung. Würdest du das heute wieder genau so machen und sagen? Ich will dich ganz fair behandeln. Ich will dir alle Möglichkeiten zur Darstellung geben.
Herman: Man wird vorsichtiger. Ich muss lernen: Man darf über den Verlauf der deutschen Geschichte nicht sprechen, ohne in Gefahr zu kommen.

Und von fairer Behandlung kann da keine Rede sein. Sie hatte Recht in dem was sie sagte. Sie mag eine Meinung haben, die nicht jeder vertritt, aber es schadet auch nicht wenn man sie als Frau vertritt. Und sie spielt damit auch nicht den Faschisten in die Hände, diese Hetzkampagne spielt letztlich dem Faschismus in die Hände.
Als Eva es also immer noch nicht so sagt wie es die anderen gerne hätten, entrüsten sich alle dermassen überzogen und künstlich, wie es das beste Kasperletheater nicht gekonnt hätte:

Schreinemakers: Das geht doch nicht.
Barth: Das stimmt ja nicht.
Schreinemakers: Entschuldige mal. Es geht nicht. Diese Ebene geht nicht. Da muss ich mich davon distanzieren, hier zu sitzen. Und Mario auch. Das ist unerträglich. Wir mögen dich, aber ich krieg erhöhten Puls. Sorry.
Kerner: An dem Punkt wo ich merke, dass wir inhaltlich nicht weiterkommen, müssen wir es lassen. Ich wollte dir, Eva, zum Ende des Gesprächs die Möglichkeit geben, zu sagen, dass du vielleicht auch nach der Diskussion irgendwas anders siehst. Du hast gesagt, dass du es nicht so siehst. Und dann beenden wir hier das Gespräch. Das ist ja gut. Und jetzt Margarethe.
Schreinemakers: Aber das geht jetzt nicht. Jetzt sitzen wir hier und wir haben ein Problem. Ich habe anfangs noch gedacht, Eva wusste gar nicht was sie sagt. Da waren so viele Informationen, sie wollte ihr Buch verkaufen und da geht was daneben. Aber hier geht an einer Stelle was daneben, wo nichts daneben gehen darf. Du gibst ihr jede Chance dieser Welt, mit einer Engelsgeduld aber es gibt die Dinge, die kann man nicht vertreten und da kann man nicht ruhig hier sitzen.
Kerner: Ich würde schon sagen, Eva Herman die Gelegenheit gegeben zu haben, dass darzustellen. Wir haben uns die historischen Darstellungen von einem Fachmann erklären lassen und irgendwann ist der Punkt, wo ich keine Fragen mehr habe.
Schreinemakers: Das ist sehr schwierig. Ich finde es schade, wenn Eva es ablehnt, sich mit einem ausgewiesenen Fachmann, der sich mehr als drei Gedanken gemacht hat und weit davon entfernt ist nur zu polemisieren, zu unterhalten. Das ist eine Basis, wo ich sage, das geht nicht.

Dann nochmal ein Provokationsversuch von Kerner auf den Eva aber nicht wie gewünscht reagiert sondern sachlich bleibt:

Kerner: Dann holen wir uns mal die Thesen aus dem Buch: These eins: Es hat nachhaltige und negative Folgen für Kinder, wenn sie nicht an ihre Mütter gebunden werden, sondern an fremdes Erziehungspersonal. Wie lange warst du bei Bischof Mixa in der Lehre?
Herman: Ich war nicht bei Bischof Mixa in der Lehre. Ich habe mich einhellig damit auseinandergesetzt. Die Bindungsforschung ist über 50 Jahre alt. Und es gibt weltweit herausragende Leute, die über die ersten drei bis vier wichtigen Jahre in der Kindheit Auskunft geben, in denen ein Kind ein Bindungsverhalten herstellt. Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Krippe. Es gibt aber immer Fälle, wo Kinder aus sozialen Verhältnissen herauskommen und in geordnete Verhältnisse kommen, um zum Beispiel die Sprache zu lernen. Daraus darf man aber nicht den Maßstab aller Dinge machen. 750.000 neue Krippenplätze in Deutschland...
Berger: Die sind dringend notwendig für alle Frauen.
Herman: Sie haben ja Recht. Weil die Frauen Geld verdienen müssen.
Berger: Glauben sie mir, es wird nicht ein Kind mehr gezeugt, wenn die Mehrwertsteuer runtergeht.
Herman: Wir wissen aber auch, dass nicht ein Kind mehr gezeugt wird, wenn es mehr Krippen gibt. Zum Beispiel in Sachsen-Anhalt liegt das Krippenangebot bei 40 Prozent und sie haben trotzdem niedrige Geburtsraten.
Berger: Die jungen Leute in Sachsen-Anhalt haben doch keine Jobs. Man muss Arbeit schaffen. Das ist ihr gutes Recht und dann können sie auch eine Familie gründen. Ich muss gehen. Ich kann diese Diskussion nicht mehr führen. Dann muss ich mich besser vorbereiten und ihre Bücher lesen.
Kerner: Es sind die Momente, wo man sich Gedanken macht, wie man weitermacht. Ich habe mich entschieden, dass ich mit drei Gästen weitermache und dich, Eva, jetzt verabschiede. Danke schön.
(Eva Herman geht, großer Applaus, Kerner zeigt auf Mario Barth und bietet ihm Eva Hermans Stuhl an)

Berger disqualifiziert sich eigentlich selbst. Herman führt die Statistik der Krippenplätze als logisches Argument an und Berger verfällt in die Trotzköpfchen-Position, weil sie eigentlich zugeebn muss, dass die jungen Leute arbeiten gehen müssen um sich dann eine Familie leisten zu können. Ja man sollte den Wortlaut von Frau Berger nochmal nachlesen. Sie gibt somit nämlich eigentlich genau dem Recht was Eva Herman auch sagt: Die Frauen sind GEZWUNGEN arbeiten zu gehen, es ist nicht bei jeder Frau die freie Wahl. Aber anstatt zuzugeben dass sie gerade selbst zugeben musste dass dem so ist, sagt sie: Ich gehe jetzt.

Rumms.
Die Tür ist zu.

Und Eva darf gehen.

Arme Medienlandschaft Deutschland.

Quelle: infokrieger.blog

9. Oktober 2007

Serj Tankian - The Unthinking Majority

clearing the way for the oil brigade...




We don't need your democracy.
Execute them kindly for me.
Take them by their filthy nostrils
Put them up in doggy hostels.

We don't need your hypocrisy
Execute real democracy.
Post-industrial society
The unthinking majority

Anti-depressants
Controlling tools of your system
Making life more tolerable (x2)

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Controlling tools of your system
Making life more tolerable (x2)

We don't need your hypocrisy
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The unthinking majority

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Post-industrial society
The unthinking majority
Post-industrial society
The unthinking majority

We don't need your hypocrisy
Execute real democracy.
Post-industrial society
The unthinking majority
Post-industrial society
The unthinking majority

I believe that you're wrong
Insinuating that they hold the bomb
Clearing the way for the oil brigade (x2)

I believe that you're wrong
Insinuating that they hold the bomb
Clearing the way for the oil brigade (x2)

Ooooohahh...

Anti-depressants
Controlling tools of your system
Making life more tolerable (x2)

Anti-depressants
Controlling tools of your system
Making life more tolerable (x2)

Anti-depressants
Controlling tools of your system
Making life more tolerable (x2)

I believe that you're wrong
Insinuating that they hold the bomb
Clearing the way for the oil brigade (x2)

We don't need your hypocrisy
Execute real democracy.
Post-industrial society
The unthinking majority

We don't need your democracy.
Execute them kindly for me.
Take them by their filthy nostrils
Put them up in doggy hostels.

(We don't need your hypocrisy
Execute real democracy.
Post-industrial society
The unthinking majority) x2

I believe that you're wrong
Insinuating that they hold the bomb
Clearing the way for the oil brigade (x2)

5. Oktober 2007

Anklage gegen deutsche "Top-Terroristen" eine Farce

“Die Islamische Jihad Union ist eine Erfindung im Internet”

Der größte Schlag gegen den internationalen Terrorismus in Deutschland sei der Polizei gelungen, tönte es unisono aus dem Regierungslager, als am 4. September drei “Djihadisten” beim Bombenbau im Sauerland mit großem Medienaufgebot gefasst wurden. Schnell waren die Zusammenhänge zu Al Qaida hergestellt und Bundesanwältin Harms verkündete, die Drei stehen unter dem Verdacht, Mitglieder der international operierenden “Islamischen Jihad Union” (IJU) zu sein.

Während die Medien sich darin überschlugen, das Schreckensszenario eines geplanten Massenmordes zu entwerfen und Politiker weitergehende Gesetze zur Wahrung der “Inneren Sicherheit” forderten, enttarnten Autoren kritischer Websites die sauerländische Terrorzelle als propagandistisches Lügengespinst.

Zusammenhänge zwischen den Festgenommenen und deutschem sowie amerikanischem Geheimdienst ließen sich schnell nachweisen. Auf die Tatsache, dass die IJU keine Terrororganisation, sondern eine Erfindung des usbekischen Geheimdienstes ist, wies der ehemalige Britische Botschafter in Usbekistan, Craig Murray, schon im Jahr 2004 hin. Politblog berichtete bereits am 8. September darüber.

Nun sind auch Experten des baden-württembergischen Verfassungsschutzes dahinter gekommen. “Die Islamische Jihad Union ist eine Erfindung im Internet”, haben die Fahnder herausgefunden. Das Politmagazin Monitor ist in seiner gestrigen Sendung tatsächlich der Sache nachgegangen und hat sogar den von Politblog gern zitierten und hochgeschätzten Craig Murray in einem Interview zu Wort kommen lassen. Warum erst jetzt, könnte man fragen. Lest in unseren Blogs, wenn ihr wissen wollt, was wirklich in der Welt passiert. Aber besser spät als nie - hier das Ergebnis:

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3. Oktober 2007

Die Gefahr für den Weltfrieden kommt aus den USA














Die größenwahnsinnigen Kriegsherren im Pentagon müssen gestoppt werden

Die US-Administration hat ihre Pläne für den Iran geändert. Nachdem der UN Sicherheitsrat in der vergangenen Woche kein grünes Licht für “unmittelbare Sanktionen” geben wollte, einigte man sich auf ElBaradeis Vorschlag, bis November auf die weiteren Ergebnisse der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu warten.

Das war eine deutliche Niederlage für die USA und durchkreuzte die amerikanischen Pläne, der Weltöffentlichkeit die angebliche atomare Gefahr des Iran vor Augen zu führen. Ein Strategiewechsel der Propaganda kündigte sich bereits vor gut zehn Tagen an, als Condoleezza Rice in einem Gespräch deutlich machte, der Fokus sei auf die “terroristischen” Revolutionsgarden zu lenken.

Ein passender US-Senatsbeschluss wurde eiligst Mitte vergangener Woche eingeholt, so glaubt sich die US-Führung bei einem Überfall auf den Iran auf “rechtlich sicherem Boden”.

Parallel zur UN-Generalversammlung in der vergangenen Woche und sämtlichen Bemühungen der Staatengemeinschaft um eine friedliche Lösung im Konflikt um das iranische Atomprogramm, wird der Wille Washingtons für einen sofortigen Krieg immer deutlicher. Das Säbelrasseln ist unüberhörbar und beängstigend.

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Schaeuble! Wegtreten!